Deutsche Olympia-Helden in Frankfurt gelandet

SID
Der "Siegerflieger" ist gelandet
© getty

Die deutschen Olympia-Athleten sind von den Sommerspielen in Rio de Janeiro nach Deutschland zurückgekehrt. Rund 200 Sportler der 423-köpfigen deutschen Olympiamannschaft landeten am Dienstagvormittag gegen 11.00 Uhr mit einem extra bereitgestellten "Siegerflieger" am Flughafen von Frankfurt am Main.

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Den deutschen Olympia-Helden wurde in Frankfurt/Main der rote Teppich ausgerollt: Bundespräsident Joachim Gauck und mehrere Tausende Fans empfingen zwei Tage nach dem Ende der Olympischen Spiele einen Großteil der 423-köpfigen deutschen Mannschaft am Dienstagmittag bei strahlendem Sonnenschein mit einem Fahnenmeer auf dem Römerberg. "Ganz Deutschland sagt euch Danke", rief Gauck den Olympia-Fahrern unter großem Beifall zu.

Dies gelte nicht nur den Olympiasiegern. "Ich will an diesem Tag all jene würdigen, die sich genauso intensiv wie die Medaillengewinner vorbereitet haben", sagte der 76-Jährige. Im Anschluss trugen sich die Athletinnen und Athleten in das Goldene Buch der Stadt ein.

Der Bundespräsident kam aus dem Händeschütteln nicht mehr heraus. Auch auf Selfies durfte Gauck nicht fehlen: "Da muss er jetzt durch", kündigte Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig mit breitem Grinsen an.

"Wir sind überwältigt von dem Empfang", sagte Uwe Gensheimer, Bronzemedaillengewinner und Kapitän der deutschen Handball-Nationalmannschaft, "es sind so viele Menschen hier, es ist einfach der Wahnsinn."

Der Tod von Stefan Henze überschattet die Ankunft

Mit gehisster Deutschland-Flagge war der extra bereitgestellte "Siegerflieger" um 11.01 Uhr in Frankfurt gelandet. Begeisterte Flughafenmitarbeiter empfingen die Athleten mit einem Willkommens-Banner auf dem "Heros de Janeiro" stand.

"Wir haben schwere Stunden erlebt durch den Tod von Stefan Henze", sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), nach der Rückkehr in der ARD. Der Kanuslalom-Trainer war in Rio an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben. Dennoch hätten die Freude und die Begeisterung überwogen.

"Die, die mit mir im Flieger waren, haben sich vorbildlich benommen", fügte Hörmann mit einem Augenzwinkern an: "Das kann aber auch an der Anwesenheit des Präsidenten gelegen haben."

Im zweiten Flieger sei es turbulenter zugegangen. "Der Alkohol war sehr schnell leer", sagte Olympiasiegerin Kristina Vogel, deren Kopf ein pompöser Samba-Hut zierte - ein Erinnerungsstück, das sich die Bahnradfahrerin bei der offiziellen Abschlussfeier im Maracana gesichert hatte.

Platz fünf im Medaillenspiegel

Nach zahlreichen obligatorischen Erinnerungsfotos auf dem Rollfeld machte sich der Tross in Bussen auf den Weg ins Zentrum. Vom Mainufer im Stadtteil Sachsenhausen ging es zu Fuß, angeführt von Fahnenträger Sebastian Brendel, über die Brücke Eisener Steg auf einem "Walk of Fame" bis zum Römer. "Wir freuen uns, dass wir hier sind und sind stolz auf das, was wir geleistet haben", sagte der zweimalige Kanu-Olympiasieger.

Die deutschen Sportler hatten bei den Olympischen Spielen in Rio insgesamt 42 Medaillen gewonnen: 17-mal Gold, zehnmal Silber und 15-mal Bronze. Damit belegten sie im Medaillenspiegel Platz fünf hinter den USA, Großbritannien, China und Russland.

Die goldene Ausbeute der deutschen Athleten in Rio fiel damit zwar besser aus als vor vier Jahren in London, als es elf deutsche Olympiasiege gegeben hatte. Doch die Gesamtzahl von 2012 (44 Medaillen) wurde nicht erreicht, der vom DOSB vorgegebene "Medaillenkorridor" von 42- bis 71-mal Edelmetall nur angekratzt.

"Probleme das steigende Niveau mitzugehen"

Schon vor dem Abschluss der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hatte der DOSB eine zwiespältige Bilanz gezogen. "50 Prozent mehr Goldmedaillen - das ist nicht so schlecht. Mit diesem Schicksal würden viele gerne tauschen", hatte Hörmann gesagt, fügte aber mit ernstem Blick hinzu: "Wir haben in manchen Bereichen Probleme, das weltweit steigende Niveau im Spitzensport mitzugehen."

Zumindest am Dienstag machten sich die Athleten und Funktionäre bei der großen Party auf dem Frankfurter Römer darüber keine Gedanken

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