Zweite Niederlage für DHB-Frauen

SID
Hering, Handball, Olympia
© Getty

Peking - Emotionales Wechselbad ohne Happy End: Durch eine schwache Schlussviertelstunde haben die deutschen Handball-Frauen den wichtigen zweiten Sieg bei den Olympischen Spielen verspielt und einen weiteren Rückschlag auf dem angestrebten Weg ins Viertelfinale erlitten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In der dritten Vorrundenpartie kassierte der WM-Dritte trotz eines Fünf-Tore-Vorsprungs noch eine 24:25 (14:12)-Niederlage gegen Ungarn und muss nun um den Einzug in die Runde der letzten Acht bangen.

Vor rund 3500 Zuschauern reichten auch neun Treffer der ehemaligen Welthandballerin Nadine Krause nicht zum ersehnten Erfolg für das Team von Bundestrainer Armin Emrich. "Vom Bauchgefühl her haben wir zwei Punkte vergeben. Jetzt geht es ums Viertelfinale", sagte Emrich.

SPOX-TICKER, Medaillenspiegel, Termine, Ergebnisse finden Sie hier  

"Wir hätten gewinnen müssen "

Die deutsche Mannschaft muss nun gegen Schweden und am Sonntag gegen Weltmeister Russland gewinnen, um das Weiterkommen aus eigener Kraft perfekt zu machen. "Das Viertelfinale ist weiter realistisch. Wir müssen es nur schaffen, die Bälle nicht einfach so wegzuwerfen", sagte Krause.

Und Abwehr-Chefin Steffi Melbeck meinte: "Das ist bitter. Wir hätten gewinnen müssen. Jetzt müssen wir Schweden schlagen."

Die Skandinavierinnen hatten zuvor gegen Südkorea eine 23:31 (13:18)-Pleite erlebt und stehen nach der dritten Turnier-Niederlage wie die deutsche Mannschaft mit dem Rücken zur Wand.

Weltmeister Russland hatte mit dem 28:19 (12:10) gegen Brasilien ebenso wie Südkorea seinen zweiten Sieg gefeiert. In der anderen Staffel zogen Europameister Norwegen und Rumänien bereits ins Viertelfinale ein.

Frust von Südkorea verdaut

Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hatte den Frust von der herben 20:30-Pleite im vorangegangenen Spiel gegen Südkorea gut verdaut.

Mit dem Anspruch, eine Trotzreaktion zeigen zu wollen, startete der WM-Dritte konzentriert und vor allem im Angriff wesentlich verbessert in die Partie. Beim 6:4 (12.) lag das Team um Kapitän Grit Jurack erstmals mit zwei Treffern in Front und baute den Vorsprung dann sogar auf 10:5 (18.) aus.

Doch mit einer Auszeit brachte Ungarn die deutsche Mannschaft völlig aus dem Rhythmus. Acht Minuten lang gelang kein Tor, während der Olympia-Zweite von 2000 den Rückstand aufholte und beim 10:10 (25.) ausglich.

Erst danach fing sich die DHB-Auswahl wieder. In erster Linie kam die Abwehr besser zur Geltung. So setzte sich der EM-Vierte wieder auf 14:11 (30.) ab, musste aber kurz vor der Pause noch einen Gegentreffer zum 14:12-Pausenstand hinnehmen.

Wie zu Spielbeginn startete der WM-Dritte auch in die zweite Halbzeit glänzend. Mit drei Treffern in Folge enteilte die deutsche Mannschaft wieder um fünf Tore auf 17:12 (38.). Allerdings reichte dies nicht, denn Ungarn glich wieder aus und hatte in der Schlussphase das bessere Ende für sich.

Artikel und Videos zum Thema