Olympia - IOC-Präsident Thomas Bach verteidigt sich: "Vielerlei Verschwörungstheorien"

SID
Thomas Bach wehrt sich gegen Kritik an seiner Personation wegen der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio.
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Präsident Thomas Bach verteidigt das Vorgehen des IOC bei der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio und wehrt sich gegen Kritik. "Da sind vielerlei Verschwörungstheorien verbreitet worden. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache", sagte Bach der Welt am Sonntag. Der Fecht-Olympiasieger von 1976 sieht sich "weit entfernt" von der Rolle des Buhmanns: "Es ist uns gelungen, binnen drei Tagen Olympische Spiele zu verschieben und sechs Tage später einen neuen Termin zu präsentieren. Das spricht für sich."

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Athleten, Funktionäre und Sportpolitiker hatten Bach und dem Internationalen Olympischen Komitee vorgeworfen, bei der Entscheidung über die Sommerspiele in der Coronakrise zu lange gezögert zu haben. So lief noch bis zum 16. März in London ein olympisches Qualifikationsturnier der Boxer, am 24. März folgte die unvermeidliche Verschiebung der Sommerspiele ins Jahr 2021. Auch die mangelnde Kommunikation des Ringekonzerns aus Lausanne war Gegenstand der Kritik.

Bach (66) räumt zumindest Verständnis für die Stimmen der Athleten ein. "Als Verantwortungsträger darf man in solchen emotionalen Situationen aber nicht aus dem Bauchgefühl heraus entscheiden, schließlich geht es um das langfristige Überleben der Olympischen Spiele und um das Kulturgut Olympische Spiele", sagte Bach: "Die einzig mögliche kurzfristige Entscheidung wäre eine Absage gewesen, und die hat keiner der Athletenvertreter aus aller Welt in unseren gemeinsamen Telefonkonferenzen gewollt."

Bach erklärte zudem, dass nur die Verschiebung auf das Jahr 2021 infrage kam. "Um auch da Verschwörungstheorien entgegenzutreten, muss klar gesagt werden, dass das IOC gegen eine Absage versichert gewesen wäre, was wir gegen eine Verschiebung nicht sind", sagte er: "Für eine Verschiebung braucht es aber die Zustimmung des Organisationskomitees, das bereit sein muss, ein Jahr länger zu arbeiten, und die japanische Regierung muss bereit sein, die Vorbereitungen weiterhin zu unterstützen."

Das IOC habe die Spiele zwei Tage vorher verschieben wollen, nachdem es neue Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO erhalten habe, behauptete Bach. "Dass unsere japanischen Freunde auf die Idee einer Verschiebung, die wir noch am 22. März in den Raum gestellt haben, nicht innerhalb einer Stunde mit ja oder nein antworten können, ist bei der Größenordnung von Olympischen Spielen selbstverständlich", sagte er.

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