Skispringen: Deutsche bei WM-Härtetest ohne Top-Ten-Ergebnis - Kobayashi siegt

SID
Ryoyu Kobayashi siegt in Zakopane.
© getty

Markus Eisenbichler als bester DSV-Adler nur auf Rang 14: Die deutschen Skispringer suchen elf Tage vor der Heim-WM ihre Form.

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Markus Eisenbichler wollte dringend "etwas kaputtmachen", Karl Geiger ließ enttäuscht die Schultern hängen: Die deutschen Skisprung-Stars suchen elf Tage vor der Heim-WM in Oberstdorf ihre Topform. Beim Härtetest im polnischen Zakopane war Weltmeister Eisenbichler punktgleich mit Pius Paschke (Kiefersfelden) auf Rang 14 noch bester DSV-Adler.

"Wir tun uns momentan extrem schwer, in einen Fluss zu kommen. Die Jungs sind verunsichert und ziehen ein bisschen zurück", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD. Beim ersten Saisonsieg des Japaners Ryoyu Kobayashi blieb das DSV-Team erstmals in diesem Winter ohne Top-Ten-Ergebnis - und das so kurz vor den Titelkämpfen im eigenen Land.

"Ich mag jetzt nicht schon wieder fluchen. Aber es war, auf gut Bayerisch, beschissen", sagt Eisenbichler: "Bei mir ist der Sprit langsam leer, aber zur WM finde ich sicher noch einen Fünf-Liter-Kanister." Der zweimalige Saisonsieger war nach acht einstelligen Ergebnissen in Folge weit vom Podest entfernt, auf das es hinter Kobayashi auch der Pole Andrzej Stekala und der Norweger Marius Lindvik schafften.

Noch schlechter als Eisenbichler präsentierte sich Karl Geiger (Oberstdorf). Der WM-Zweite landete bei starkem Schneefall und klirrender Kälte nur auf dem 23. Rang und damit zum fünften Mal in Folge außerhalb der Top Ten. "Es geht gerade einfach schwer", sagte Geiger: "Ich kann gar nicht sagen, woran es genau liegt. Wenn ich das wüsste, würde ich es ändern."

Kobayashi siegt vor Stekala und Lindvik

Kobayashi kämpfte sich derweil im zweiten Durchgang noch vom vierten Platz nach ganz vorne. Der einstige Dominator siegte mit 268,9 Punkten knapp vor dem Polen Andrzej Stekala (268,6) und dem Norweger Marius Lindvik (267,8). Der nach dem ersten Durchgang führende Norweger Halvor Egner Granerud musste sich nach zuletzt vier Siegen in Folge mit Rang sieben begnügen.

Ex-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) schaffte es nur dank der Disqualifikation des Österreichers Daniel Huber in den zweiten Durchgang und sammelte als 30. noch einen Weltcup-Punkt. Martin Hamann (Aue/34.) und Constantin Schmid (Oberaudorf/43.) schieden vorzeitig aus.

Zakopane war schon zum zweiten Mal in dieser Saison Gastgeber, das polnische Skisprung-Mekka sprang für die abgesagte Olympia-Generalprobe in Peking ein. Das erste Springen am 17. Januar hatte Lindvik gewonnen, Eisenbichler (8.) und Geiger (25.) waren schon da nicht mit der Schanze zurechtgekommen.

Die WM in Oberstdorf beginnt am 24. Februar, vorher steht nur noch ein letzter Einzel-Wettkampf im rumänischen Rasnov (19. Februar) auf dem Programm. Zunächst erhalten die DSV-Adler aber am Sonntag in Zakopane noch eine Chance zur Wiedergutmachung. "Momentan geht es nicht so leicht von der Hand. Markus hat Probleme, Karl auch", sagte Horngacher: "Aber wir sind für morgen frohen Mutes."

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