Leyhe und Geiger führen DSV-Adler zum Triumph im Hexenkessel in Zakopane

SID
Die Helden von Zakopane: Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Karl Geiger, Constantin Schmid (v.l.).
© getty

Die deutschen Skispringer um Weltcup-Primus Karl Geiger feiern einen überlegenen Teamsieg in Zakopane. Vergessen sind die bisherigen mauen Mannschafts-Ergebnisse.

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Karl Geiger schwang gleich nach der letzten Landung beide Fäuste in die Luft und schrie laut vor Freude, dann sprang er seinen Teamkollegen in die Arme: Mit ihrer besten Saisonleistung haben fulminante deutsche Skispringer in Zakopane erstmals seit mehr als einem Jahr ein Mannschaftsspringen im Weltcup gewonnen. Angeführt von Weltcup-Spitzenreiter Geiger deklassierten die DSV-Adler ihre Konkurrenz im polnischen Hexenkessel.

Umgerechnet satte 22 Meter betrug nach acht Runden der Vorsprung der Weltmeister auf die zweitplatzierten Olympiasieger aus Norwegen, vor allem Geigers letzter Flug auf 142,0 m war erste Sahne.

In den beiden bisherigen Teamspringen des Winters hatten Geiger und Co. nicht einmal das Podest erreicht, zuletzt hatte Deutschland am 19. Januar 2019 ebenfalls in Zakopane im Weltcup gewonnen.

Bundestrainer Stefan Horngacher, bis zum Vorjahr Trainer der Polen, war sichtlich zufrieden. Seine ersten beiden Mannschaftsspringen als DSV-Chefcoach waren in Wisla (5.) und Klingenthal (6.) ziemlich in die Hose gegangen.

DSV deklassiert Konkurrenz - Japaner Sato springt Schanzenrekord

Vor 40.000 Zuschauern an der ausverkauften Wielka-Krokiew-Schanze lagen Geiger (133,0+142,0), der ins Team zurückgekehrte Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler (133,0+132,5), der ganz starke Stephan Leyhe (139,0+136,5) - am Samstag punktbester aller Springer - sowie Youngster Constantin Schmid (123,0+136,5) mit 1182,2 Punkten überdeutlich vor den Norwegern (1142,2).

Dritter wurde Slowenien (1125,0), Gastgeber Polen um Vierschanzentournee-Sieger Dawid Kubacki kam beim Heimspiel nur auf Platz fünf (1118,6). Für den Sprung des Tages sorgte der Japaner Yukiya Sato, der mit 147,0 m den Schanzenrekord Kubackis gleich um dreieinhalb Meter verbesserte.

Horngacher stärkt Eisenbichler den Rücken

Die Chancen Geigers, das Gelbe Trikot am Sonntag im Einzelwettkampf (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) gegen den Österreicher Stefan Kraft und den Japaner Ryoyu Kobayashi zu behaupten, stehen gut. Die beiden Konkurrenten könnten nur mit einem Sieg an Geiger vorbeiziehen. Sollte Kraft - der an den Folgen eines Hexenschusses leidet - gewinnen, bleibt der Allgäuer mit Platz 14 vorne. Siegt Kobayashi, reicht Geiger Rang 21.

Bundestrainer Horngacher hatte sein Team wie erwartet aufgestellt. Der zuletzt wegen einer Handverletzung fehlende Eisenbichler erhielt den Vorzug vor Pius Paschke. "Markus ist enorm wichtig für das Team, er ist einer der besten Skispringer der Welt", sagte Horngacher. Eisenbichler, der zuletzt vier Springen verpasst hatte, fühlte sich nicht gehandicapt. Die Schmerzen seien "auszuhalten".

Rückkehrer Richard Freitag, der wegen Formschwäche aus der Vierschanzentournee ausgestiegen war, soll sich nach guter Qualifikation bei seinem Comeback-Wettkampf auf das Einzel konzentrieren.