Skispringen: Geiger stürzt in Wisla auf Rang sieben ab

SID
Karl Geiger beendete das Springen in Wisla auf Rang sieben.
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Skispringer Karl Geiger hat beim Saisonstart im polnischen Wisla einen möglichen Podestplatz verpasst. Der Vizeweltmeister lag beim Debüt von Bundestrainer Stefan Horngacher nach dem ersten Durchgang noch in Führung, stürzte bei schwierigen Bedingungen aber auf den siebten Rang ab. Der Sieg ging an Skiflug-Weltmeister Daniel Andre Tande (Norwegen) vor Anze Lanisek (Slowenien) und Lokalmatador Kamil Stoch.

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Karl Geiger ließ nach seinem bitteren Absturz die Schultern hängen, der neue Bundestrainer Stefan Horngacher spendete umgehend Trost: Der so glänzend aufgelegte Geiger hat in der Wind-Lotterie von Wisla eine Niete gezogen und einen Traumstart in die neue Saison verpasst. Der Skisprung-Vizeweltmeister lag nach dem ersten Durchgang in Führung, stürzte beim Sieg des Norwegers Daniel Andre Tande unter schwierigen Bedingungen in Polen aber noch auf den siebten Rang ab.

"Karl war leider chancenlos im Finale. Da wurde er vom Winde verweht. Schade, er springt derzeit wirklich gut. Aber die Saison ist noch lang, vielleicht kommt das Glück irgendwann zurück", sagte Horngacher. Für den Nachfolger von Werner Schuster verlief das erste Weltcup-Wochenende insgesamt durchwachsen, im Teamwettkampf am Samstag war das DSV-Quartett trotz einer starken Leistung von Geiger nicht über den fünften Platz hinausgekommen.

Am Sonntag wirbelte dann der Wind das Feld kräftig durcheinander. Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf) landete als 50. sogar ganz am Ende des Feldes. "Das war mal gar nix, total kacke. Wenn kein Luftpolster da ist und es einen zu Boden drückt, geht eben nichts", sagte der Bayer im ZDF. Auch Ex-Weltmeister Stefan Kraft (Österreich) sprach nach seinem 21. Platz von irregulären Bedingungen: "Das war wie elf gegen fünf beim Fußball."

Horngacher zufrieden: "Karl hat gezeigt, dass er vorne mitspringen kann"

Der Auftakterfolg ging an Skiflug-Weltmeister Tande, der mit zwei starken Sprüngen auf 127,0 und 129,0 m auf 241,4 Punkte kam und klar vor Anze Lanisek (Slowenien/225,6) und Lokalmatador Kamil Stoch (224,2) gewann. Für Tande war es der sechste Weltcupsieg seiner Karriere, gleichzeitig schlüpfte er in das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup. Topfavorit Ryoyu Kobayashi aus Japan wurde nach einer Aufholjagd noch Vierter.

Zweitbester DSV-Adler war Richard Freitag (Aue) auf dem 24. Platz, Pius Paschke (Kiefersfelden) sammelte als 26. ebenfalls Punkte. Weil der Tournee-Dritte Stephan Leyhe (Willingen) wie Eisenbichler als 34. eine Niete zog, schafften es nur drei von sieben DSV-Adlern in den zweiten Durchgang - die verletzten Andreas Wellinger, Severin Freund und David Siegel wurden schon in Wisla bitter vermisst.

Horngacher war nach dennoch zufrieden. "Karl hat gezeigt, dass er vorne mitspringen kann. Auch Leyhe und Eisenbichler haben gute Sprünge gezeigt", sagte der Nachfolger von Werner Schuster. Horngacher, zuletzt drei Jahre lang Nationaltrainer in Polen, erhielt am Sonntag aus den Händen von Polens Staatspräsident Andrzej Duda einen Orden für seine Verdienste.

Eine Schrecksekunde gab es bei einem Sturz des Polen Piotr Zyla. Der ehemalige Team-Weltmeister konnte mit blutigem Kopf, aber auf eigenen Füßen die Schanze verlassen.

Geiger, Sieger der Qualifikation am Freitag, hatte schon im Teamspringen am Samstag überzeugt, mehr als Rang fünf war beim Sieg des WM-Zweiten Österreich vor Olympiasieger Norwegen und Gastgeber Polen aber nicht drin für Weltmeister Deutschland. Weiter geht es am kommenden Wochenende im finnischen Kuusamo, dann sind alle sieben Springer wieder mit an Bord. "Ich bin froh, dass hier nichts passiert und wir gesund zum nächsten Springen fahren", sagte Horngacher.

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