Jamanka hadert mit Platz vier

SID
Mariama Jamanka ärgert sich über ihre Fahrt
© getty

Die Hoffnungsträgerin des deutschen Bobsports hatte nicht enttäuscht, doch Anlass zur Euphorie gab der erste Tag der Heim-WM auch nicht. "Ich bin nicht traurig", sagte Mariama Jamanka, als sie im Nieselregen am Königssee über ihren vierten Platz zur Wettkampf-Halbzeit sprach: "Eher verärgert über meine Fahrt."

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Hinter den Branchengrößen Elana Meyers Taylor (USA), Kaillie Humphries (Kanada) und Jamie Greubel Poser (USA) war die 26-Jährige mit Anschieberin Annika Drazek am Freitag "Best of the rest". Rund zwei Zehntelsekunden fehlen vor den entscheidenden Läufen drei und vier auf den ersten Medaillenplatz. Doch Jamanka haderte mit sich, weil mehr möglich gewesen wäre.

"Ich hatte im zweiten Lauf einige kleine Fehler, die sich summiert haben. Ich habe nicht das gezeigt, was ich kann", sagte die Europameisterin. Noch nach dem ersten Durchgang hatte sie auf dem dritten Rang gelegen und dabei von einem schwachen Auftakt Greubel Posers profitiert. Doch im zweiten Lauf verbesserten alle Pilotinnen in den Top 10 ihre Zeit aus dem ersten Lauf - bis auf Jamanka.

Auch Stephanie Schneider (Oberbärenburg) mit Anschieberin Lisa Buckwitz und Christin Senkel (Erfurt) mit Ann-Christin Strack gelang das, beide lagen nach zwei Läufen zeitgleich auf dem achten Rang. Am Samstag wird in den Durchgängen drei und vier die neue Weltmeisterin gekürt, die aktuelle ist nicht mehr dabei: Anja Schneiderheinze, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit Drazek den Titel geholt hatte, trat im Sommer zurück.

Noch nichts entschieden

Am Königssee ist noch nichts entschieden, das Spitzentrio trennen lediglich fünf Hundertstelsekunden. Und auch für Jamanka ist eine Medaille noch nicht außer Reichweite. "Zwei Zehntel sind leider schon etwas anderes als eine Hundertstel", sagte sie zwar, "aber auf dieser Bahn ist das auf jeden Fall noch möglich."

Ein Podestplatz wäre eine Überraschung, denn im Normalfall ist das Spitzentrio kaum angreifbar. Olympiasiegerin Humphries, Ex-Weltmeisterin Meyers Taylor und Greubel Poser, "die sind einfach große Klasse gemischt mit viel mehr Erfahrung", sagt auch Bundestrainer René Spies: "So weit können wir noch nicht sein. Realistisch kämpfen wir um Platz vier. Für eine Medaille werden wir Glück brauchen, Fehler der anderen."

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