Vonn: Das Kreuzband "ist durch"

SID
Lindsey Vonn hat große Probleme mit dem Knie
© getty

Marianne Kaufmann-Abderhalden aus der Schweiz ist bei der Abfahrt im französischen Val d'Isere ihr erster Sieg im Weltcup gelungen. In einem durch Stürze beeinträchtigten Rennen siegte sie vor Gesamtweltcupsiegerin Tina Maze aus Slowenien (0,29 Sekunden zurück) und Cornalia Hütter aus Österreich (0,52). Maria Höfl-Riesch belegte nach einer fehlerhaften Fahrt Rang neun (1,21), Lindsey Vonn erklärt, dass ihr Kreuzband "durch" sei.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nein, so hatte sich das Tiger Woods bestimmt nicht vorgestellt. Der Golf-Star war in der Tat nach Val d'Isère gereist, zum ersten Mal wollte er seine Freundin Lindsey Vonn bei einem Ski-Rennen unterstützen - was vor Ort für helle Aufregung sorgte. Woods aber wagte sich am Samstag sogar in den Zielraum - wo er dann allerdings eine humpelnde Lindsey Vonn in Empfang nehmen musste. Das rechte Knie, es schmerzte. Vonn wirkte verzweifelt. Im "ZDF" behauptete sie auf Nachfrage in Deutsch sogar: Das Kreuzband "ist durch".

Erneut nicht nach Wunsch lief es auf der Piste "O.K." auch für Maria Höfl-Riesch. Beim ersten Weltcup-Sieg der Schweizerin Marianne Kaufmann-Abderhalden belegte sie Rang neun. Nein, sie sei "nicht zufrieden mit dem Rennen", betonte sie. Allerdings, ergänzte sie auch ein wenig erleichtert, sei das auch ein Rennen gewesen, bei dem man froh sein müsse, heil im Ziel angekommen zu sein. Einige Kolleginnen wie Vonn oder Marie Marchand-Arvier kamen nicht heil an.

"Habe kein Knie"

"Ich habe kein Knie", sagte Vonn mit hörbar zittriger Stimme, nachdem sie nach ihrem Ausscheiden im Ziel war. Was sie damit sagen wollte: Das Knie gibt unter Druck nach, allzu deutlich zu sehen bei ihrem Ausscheiden eine gute halbe Minute vor dem Ziel. Das Gelenk wackelte in einer Kompression weg, Vonn fuhr an einem Tor vorbei, stand im Schnee, hielt das schmerzende Körperteil. "Ich habe eine schwere Zeit", sagte - und klang dabei jämmerlich. Sie will zu Olympia - aber so?

Eines scheint offensichtlich: Das rechte Knie von Vonn ist nach einem Kreuzbandriss (Februar) und einem Kreuzband-Anriss (Mitte November) noch nicht stabil genug für ein sorgenfreies Rennen. Die Amerikanerin fliegt nun nach Hause, wann sie aus den USA zurückkehren wird, ist unklar. "Ich bin froh, dass er hier ist und mich unterstützt. Er sorgt sich um mich und mein Knie", sagte Vonn über den besorgt dreinblickenden Woods. Aber zaubern kann der Tiger auch nicht.

Die "O.K." erwies sich am Samstag als ruppig, als tückisch. Marchand-Arvier (Startnummer 13) stürzte spektakulär, musste mit dem Rettungsschlitten von der Piste gebracht werden. Die Amerikanerin Stacey Cook (15) schaffte es nach ihrem Sturz alleine nach unten. Insgesamt 40 Minuten war das Rennen nach diesen Vorfällen unterbrochen, es wirkte sich vorübergehend auch auf die Piste aus: Sie war im unteren Teil zunächst ein wenig langsamer.

Höfl-Riesch selbstkritisch

Höfl-Riesch wollte ihr Abschneiden aber nicht unbedingt auf die Piste schieben. Im oberen Streckenteil verhaute sie den zweiten Sprung, kam "gleich mal schön aus der Spur" und war ob des Patzers erschrocken. "Da bin ich mit einem blauen Auge davongekommen", sagte sie - will heißen: Von der Platzierung her hätte es schlimmer kommen können. Und sie wiederholte, was sie am vergangenen Wochenende in St. Moritz gesagt hatte: "Ich bin schnell, aber ich muss es halt auch runterbringen."

Runterbringen: Marianne Kaufmann-Abderhalden, schon in Lake Luise bei den beiden Abfahrtssiegen von Höfl-Riesch mit den Rängen zwei und vier aufgefallen, gelang das erstaunlich gut, sie gewann vor Tina Maze (Slowenien/0,29 Sekunden zurück) und der Überraschungsdritten Cornalie Hütter (Österreich/0,52). Runter kamen auch Gina Stechert und Michaela Wenig - allerdings belegten sie am Ende nur die Ränge 30 und 32.

Artikel und Videos zum Thema