Nach dem durchwachsenen Abschneiden bei der Vierschanzentournee hat Werner Schuster bei seinen Athleten im Vergleich zu den internationalen Überfliegern mentale Schwächen erkannt.
"In Sachen Psychologie haben wir noch Arbeit vor uns", sagte Schuster im Gespräch mit der "Sport-Bild". 2008 hatte er seinen Einstand als Chef der deutschen Skiadler gegeben, damals noch mit dem Mentaltrainer Jan Mayer im Team.
Ab 2010 verzichtete der Österreicher aber auf eine weitere Kooperation mit dem von Vorgänger Peter Rohwein engagierten Sportpsychologen.
Mittlerweile soll der Münchner Oskar Handow mit Severin Freund und Co. zusammenarbeiten, offiziell ist dies aber (noch) nicht bestätigt.
Im Weltcup legen vor allem die Österreicher großen Wert auf Mentaltraining. Tournee-Sieger Gregor Schlierenzauer vertraut auf die Erfahrung des deutschen Experten Ulrich Conrady.
Der Skisprung-Kalender im Überblick
Vierschanzentournee: Die Sieger der letzten 23 Jahre
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Sven Hannawald war der erste Athlet, der alle vier Springen der Vierschanzentournee gewann. Mit Kamil Stoch und Ryoyu Kobayashi zählt der Grand-Slam-Klub bereits drei Springer. SPOX blickt auf alle Tourneesieger seit 1998.
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1997/1998: Kazuyoshi Funaki (Japan). Er siegte auf den ersten drei Schanzen und holte sich vor Sven Hannewald den Titel
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1998/1999: Janne Ahonen (Finnland). Schnappte sich 1999 den ersten seiner insgesamt fünf Tourneesiege
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1999/2000: Andreas Widhölzl (Österreich). Er gewann auf den letzten drei Schanzen und sicherte sich so den Tourneesieg
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2000/2001: Adam Malysz (Polen). Musste sich auf den ersten beiden Schanzen noch geschlagen geben, ehe er in Innsbruck und Bischofshofen triumphierte
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2001/2002: Sven Hannawald (Deutschland). Historisch! Hanni gewann als bislang einziger Athlet alle vier Springen. Da verbeugte sich selbst der 2007 verstorbene Bundestrainer Reinhard Heß
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2002/2003: Janne Ahonen (Finnland). Ihm reichte ein Sieg in Innsbruck, um die Tournee zum zweiten Mal zu gewinnen
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2003/2004: Sigurd Pettersen (Norwegen). Kam ebenfalls auf drei Siege. Peter Zonta war nur in Innsbruck besser
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2004/2005: Janne Ahonen (Finnland). Er knackte fast den Rekord von Sven Hannawald mit den vier Tagessiegen. Doch im letzten Springen landete Ahonen nur auf Platz zwei
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2005/2006: Janne Ahonen (Finnland) und Jakub Janda (Tschechien). Das Duo hatte nach vier Springen jeweils 1081,5 Punkte. Erstmals in der Geschichte der Tournee gab es zwei Sieger
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2006/2007: Anders Jacobsen (Norwegen). Setzte sich nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Gregor Schlierenzauer durch
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2007/2008: Janne Ahonen (Finnland). Er holte sich als erster Skispringer den fünften Gesamtsieg. Erstmals wurden zwei Springen in Bischofshofen ausgetragen, Innsbruck (zu viel Wind) fiel aus
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2008/2009: Wolfgang Loitzl (Österreich). Loitzl gewann gleich drei der vier Springen
14/25
2009/2010: Andreas Kofler (Österreich). Ihm reichte für den Gesamtsieg ein erster Platz in Oberstdorf, in den anderen drei Wettbewerben landete er nicht auf dem Podest
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2010/2011: Thomas Morgenstern (Österreich). Morgi ließ Simon Ammann (SUI) und Tom Hilde (NOR) hinter sich
16/25
2011/2012: Gregor Schlierenzauer (Österreich). Der 23-Jährige gewann in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen und bescherte den Österreichern den vierten Titel in Folge
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2012/13: Gregor Schlierenzauer (Österreich). Der Dominator wiederholte seinen Triumph bei der Vierschanzentournee dank Siegen in Innsbruck und Bischofshofen
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2013/14: Thomas Diethart (Österreich). Der Sensationssieger kam aus dem Nichts und gewann sowohl in Garmisch als auch in Bischofshofen
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2014/15: Stefan Kraft (Österreich). Der 22-Jährige setzte sich vor seinem Landsmann Michael Hayböck und Peter Prevc durch
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2015/16: Peter Prevc (Slowenien): Während Severin Freund noch den Auftakt in Oberstdorf gewann, ließ Prevc seinen Gegnern in den restlichen drei Springen keine Chance
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2016/17: Kamil Stoch (Polen). Polen feierte mit Stoch und Piotr Zyla einen Doppelsieg, Daniel-Andre Forfang stürzte beim allerletzten Sprung und wurde nur Dritter
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2017/18: Kamil Stoch (Polen): Stoch machte mit vier Siegen den Grand-Slam-Erfolg perfekt. Andreas Wellinger flog auf den zweiten Rang, Anders Fannemel wurde Dritter.
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2018/19: Ryoyu Kobayashi (Japan). Schaffte als dritter Springer in der Geschichte der Vierschanzentournee den Grand Slam, indem er alle vier Springen gewann.
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2019/20: Dawid Kubacki (Polen): Er flog bei allen Springen aufs Podest, gewann zudem das letzte Springen in Bischofshofen. Am Ende hatte Kubacki 20 Punkte Vorsprung auf Marius Lindvik und 23 Zähler Karl Geiger.
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2020/21: Kamil Stoch (Polen): Nach dem Corona-Wirrwarr rund ums polnische Team blieb Stoch cool und holte zum dritten Mal den Tour-Titel. Karl Geiger wurde Zweiter, Dawid Kubacki Dritter.