Franzose Fourcade Weltmeister

SID
Martin Fourcade gewann bei der Biathlon-WM in Ruhpolding den Sprint-Wettbewerb
© Getty

Die deutschen Biathleten sind im Schneematsch von Ruhpolding untergegangen. Beim Sprintsieg des Franzosen Martin Fourcade war Mitfavorit Andreas Birnbacher als 16. noch der Beste der im ersten Solorennen der Heim-Weltmeisterschaft komplett enttäuschenden Einheimischen. Titelverteidiger Arnd Peiffer muss gar drei Strafrunden drehen und fiel auf Platz 37 zurück.

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"Heute haben wir eine ordentliche Packung gekriegt. Extrem ärgerlich", sagte Peiffer quasi stellvertretend für seine deprimierte Truppe.

"Es hat absolut nicht zusammengepasst. Ich war schon im Laufen hinterher und dann auch noch drei Fehler beim Schießen. Ich habe so geschwitzt, wie noch nie in so einem Rennen. Das sind nicht meine Bedingungen, aber ich hätte trotzdem eine bessere Leistung bringen müssen."

Fourcade mit zweitem WM-Titel seiner Karriere

Im gleißenden Sonnenlicht von Ruhpolding feierte knapp daneben Martin Fourcade den zweiten WM-Titel seiner Karriere (zuvor Jagd-Weltmeister 2011) mit 15,1 Sekunden Vorsprung vor Doppel-Olympiasieger Emil Hegle Svendsen (Norwegen). Bronze gewann der Schwede Carl Johan Bergman.

Simon Schempp (Uhingen) wurde bei seinem WM-Debüt 19. Michael Greis (Nesselwang) und Florian Graf (Eppenschlag) kamen über die Ränge 26 sowie 34 nicht hinaus.

Fourcade und Svendsen läuferisch überlegen

Vor 28.000 Zuschauern in der ausverkauften Chiemgau-Arena, darunter der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach und Bundes-Verteidigungsminister Thomas de Maiziere, präsentierten sich Fourcade und Svendsen wie erwartet als die stärksten Läufer der Riesen-Feldes von 138 Biathleten.

Nur die Zuschauer jubelten bei herrlicher Frühlingssonne und Temperaturen um zwölf Grad über "Kaiserwetter". Für die Wachstechniker und die Organisatoren präsentierte der mit Spezialsalz behandelte Kunstschnee Schwerstarbeit.

Die besten 50 Läufer durften laut Reglement des Weltverbandes IBU in den beiden ersten Startgruppen antreten und fanden deshalb noch eine besser präparierte Piste vor.

Temperaturen um zwölf Grad

"Diesmal haben wir das Materialproblem ganz offensichtlich nicht gelöst. Da müssen sich die Techniker wohl noch einmal Gedanken machen", sagte der Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV) Thomas Pfüller der Nachrichtenagentur "dapd".

"Wenn wir als Gastgeber keinen Starter unter den Top Ten haben, dann ist das ganz klar eine Enttäuschung. Wir haben heute im Schießen und im Laufen verloren."

Männer-Bundestrainer Mark Kirchner mochte die sprichwörtliche Flinte vor dem am Sonntag entsprechend der Sprint-Reihenfolge anstehenden Jagdrennen dennoch nicht ins Korn werfen. "Birnbacher und Schempp haben etwa eine Minute Rückstand zur Spitze. Da ist in Richtung Siegerpodest noch etwas möglich."

Der Biathlon-Kalender 2012

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