Jenny Wolf setzt ihre Karriere fort

SID
Jenny Wolf kam bei der Einzelstrecken-WM nach zwei durchwachsenen Läufen nur auf Rang sechs
© Getty

Jenny Wolf ist nach vier Siegen in Folge als 500-Meter-Weltmeisterin von der Südkoreanerin Lee Sang-Hwa entthront worden. Die frühere Weltrekordlerin kam bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften im niederländischen Heerenveen nach zwei durchwachsenen Läufen nur auf Rang sechs.

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Dennoch erteilte die Berlinerin ihren eigenen Gedanken an ein mögliches Karriere-Ende danach eine Absage. "Die WM-Läufe waren das Niveau, das ich in diesem Jahr gezeigt habe. Natürlich bin ich nicht zufrieden, aber zum Glück weiß ich jetzt, woran es liegt", sagte die 33-Jährige. "Ich habe vergangenen Sommer zu wenig Kraft trainiert. Ich werde im Sommer mit Lauf- Kraft- und Radtraining beginnen und bin optimistisch, dass das funktioniert."

Ihren ersten WM-Titel sicherte sich Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa. Sie lief in 38,03 und 37,66 Sekunden zweimal Bestzeit. Silber ging an die chinesische Gesamtweltcup-Siegerin Yu Jing, die nach einem schwachen ersten Durchgang (10.) ihre Chance auf Gold verspielt hatte. Bronze holte sich die Niederländerin Thijsje Oenema. Die Erfurterin Judith Hesse wurde Elfte.

Pessimismus überwunden - Verband atmet auf

Bereits nach dem ersten Lauf hatte sich angedeutet, dass Jenny Wolf nicht um ihr fünftes WM-Gold würde mitlaufen können. Eine halbe Sekunde langsamer als Lee Sang-Hwa lief die 33-Jährige auf einen enttäuschenden zehnten Platz. Die Berlinerin hielt danach die Hände vor das Gesicht, wäre am liebsten kurz verschwunden aus dem Blickpunkt. Auch im zweiten Lauf gelang ihr der Durchbruch nicht, in 38,24 Sekunden sprang zumindest die fünftbeste Zeit heraus.

Mehrere Rückschläge hatte die jahrelange Sprint-Königin diesen Winter hinnehmen müssen, plagte sich mit Müdigkeit. Immer wieder aber gelang ihr ein zwischenzeitlicher Befreiungsschlag. Doch nachdem sie vor zwei Wochen auf ihrer Heimbahn als Gesamtweltcup-Siegerin von Yu Jing entthront worden war, blickte Wolf pessimistisch Richtung WM.

Offen sprach die Olympia-Zweite über ein mögliches Karriereende. Verband und Trainerstab hofften inständig, dass ihre Vorzeigeathletin weitermacht. "Ich werde es probieren, wenn es nach dem Sommertraining nicht gut aussieht, kann ich mich immer noch anders entscheiden", sagt Wolf.

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