Gerade einmal die Winzigkeit von 0,1 Sekunden fehlten Rießle auf den erneut siegenden Italiener Alessandro Pittin, der die Nase nach Auswertung des Zielfotos vor dem Lokalmatadoren und Olympiasieger Jason Lamy Chappuis hatte. Am Freitag war Pittin als erster italienischer Weltcup-Sieger bereits in die Geschichtsbücher gelaufen.
Rießle behielt die Nerven
Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) lief als Sechster ebenfalls noch unter die besten Zehn. Vize-Weltmeister Tino Edelmann (Zella-Mehlis), der nach dem Springen noch auf Platz zwei lag, musste sich mit Platz 14 direkt vor Johannes Rydzek (Oberstdorf) begnügen.
Im Gesamtweltcup führt weiterhin Chappuis mit nunmehr 750 Punkten. Pittin arbeitete sich mit 548 Punkten am Japaner Akito Watabe (492) vorbei auf Platz zwei. Edelmann ist mit 423 Zählern Vierter.
Nach dem Springen war Rießle mit über einer Minute auf den Führenden Norweger Haarvard Klementsen in den Langlauf über 10 Kilometer gegangen. Auf der schwierigen Strecke, an der 20.000 Zuschauer das Rennen verfolgten, behielt der 21-Jährige aus Breitnau dann die Nerven und hielt sich an die von Weinbuch vorgegebene Taktik.
Weinbuch aus dem Häuschen
"Ich habe versucht mitzuschwimmen und dann in der Schlussrunde richtig Gas zu geben. Das ist voll aufgegangen", sagte Rießle und lächelte dabei schon wie ein Sieger.
Dabei wusste er auf den letzten Metern gar nicht mehr, wie ihm geschah: "Auf einmal war ich Dritter, dann Zweiter und am Ende wieder Dritter."
Geht es nach Weinbuch, dauert es bis zum ersten Sieg von Rießle nicht mehr lange - der kann sogar schon am Sonntag im dritten Rennen im 1.000 Meter hoch gelegenen Chaux-Neuve möglich sein.
"Fabian hat mich auf den letzten Kilometern begeistert, wie er da nach vorne gekommen ist", lobte Weinbuch: "Er hat gegen große Namen dagegen gehalten und hat die reelle Chance, sie zu schlagen."
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