Entscheidung im Fall Pechstein verzögert sich

SID
Claudia Pechstein muss weiter auf die Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts warten
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Das Schweizer Bundesgericht hat die Entscheidung über den Berufungsantrag der wegen auffälliger Blutwerte gesperrten Claudia Pechstein auf unbestimmte Zeit verschoben.

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Der Fall Claudia Pechstein verzögert sich weiter. Das Schweizer Bundesgericht, das ursprünglich bis Ende Juli über den Berufungsantrag der wegen auffälliger Blutwerte gesperrten Eisschnelllauf-Olympiasiegerin entscheiden wollte, hat Pechsteins Anwälten eine Chance zur Darlegung weiterer Fakten gegeben und deshalb die Bekanntgabe des Urteils auf unbestimmte Zeit verschoben.

"Wir haben beantragt, noch einmal Stellung nehmen zu können. Diesem Antrag wurde stattgegeben, was wir für sich genommen positiv bewerten. Natürlich hat auch die ISU die Möglichkeit erhalten, unsere bereits eingegangene Stellungnahme noch einmal zu erwidern. Die dafür gesetzte Frist ist noch nicht abgelaufen, weshalb ich nicht absehen kann, wann das Schweizer Bundesgericht eine Entscheidung fällt", sagte Pechsteins Anwalt Simon Bergmann. Über die Inhalte der Eingabe wollte er keine Angaben machen.

Ein Sprecher des Schweizer Bundesgerichts bestätigt nur, dass "der Termin Ende Juli auf keinen Fall eingehalten werden kann". Einen neuen Zeitpunkt für eine Urteilsbekanntgabe wollte er nicht nennen.

Pechsteins letzte sportrechtliche Möglichkeit

Pechstein hat vor dem Schweizer Bundesgericht Revision gegen das Urteil des Internationalen Sport-Gerichtshofes CAS eingelegt. Dieser hatte die durch den Eislauf-Weltverband ISU verhängte Zweijahressperre gegen die Berlinerin bestätigt.

Entscheidet das Schweizer Bundesgericht nun gegen Pechstein, sind ihre sportrechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. Dann bliebe ihr nur noch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Pechsteins Sperre läuft noch bis zum 9. Februar 2011.

Eine negatives Urteil könnte das Ende von Pechsteins Karriere bedeuten. Die Bundespolizei hatte als Pechsteins Arbeitgeber bereits erklärt, dass die Hauptmeisterin, die ihre Laufbahn eigentlich spätestens nach dem Ende ihrer Dopingsperre fortsetzen wollte, wieder als Vollzeitkraft arbeiten soll. Eine zeitgleiche Vorbereitung auf ihr Comeback hält Pechstein für unmöglich.

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