Friesinger auf der Jagd nach dem Gold-Rekord

SID
Anni Friesinger bringt nach ihrer schweren Knie-Operation wieder Top-Leistungen
© Getty

Bei der Eisschnelllauf-WM in Richmond will Anni Friesinger ihren Gold-Rekord ausbauen. Ob sie ihre Karriere nach Olympia 2010 beendet, erklärte die 32-Jährige zur Herzenssache.

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Bei der WM in Richmond will sie ihren Gold-Rekord ausbauen, aber schon vor dem Saisonhöhepunkt werfen die Olympia-Saison und eine schwierige Herzensangelegenheit ihre Schatten voraus: Anni Friesinger mischt nach ihrer schweren Knie-Operation den Eisschnelllauf-Zirkus wieder mächtig auf.

"Wenn ich einen von meinen beiden Titeln aus dem Vorjahr verteidigen könnte, wäre ich schon superglücklich. Nach der Operation im Sommer bin ich vorsichtig", sagte Friesinger im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Bei der Feuertaufe der kanadischen Olympiabahn von Donnerstag bis Sonntag kann die erfolgreichste Läuferin der Titelkämpfe die Erfurterin Gunda Niemann-Stirnemann, die ebenfalls elfmal Gold gewann, endgültig hinter sich lassen: "Wenn's so käme, wäre es wunderbar. Es würde mir ein gutes Gefühl geben, auch mit Blick auf die Olympia-Saison."

Friesinger mit den Gedanken schon bei Olympia 2010

Auch mit der Zeit nach Vancouver 2010 beschäftigt sich die 32-Jährige gedanklich schon intensiv. Die Entscheidung, ob sie ihre Karriere nach Olympia beendet, wird zur Herzenssache.

Letztendlich, so sagt sie, sei es ihre eigene Entscheidung. Ihr Freund, der ehemalige niederländische Weltklasse-Eisschnellläufer Ids Postma, habe aber ein Wörtchen mitzureden.

"Es wäre schon schwer für ihn, wenn ich weitermache. Ich verstehe ihn sehr gut, wenn er sagt, dass er mehr Zeit mit mir verbringen will. Aber wenn ich weitermachen sollte, dann auch mit allen Konsequenzen, ganz professionell. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Es wird eine schwierige Entscheidung", sagte Friesinger.

Mehrkampf-Comeback nächstes Jahr möglich

Mit einer weiteren Herzensangelegenheit könnte sie zudem vorher die Eisschnelllauf-Welt überraschen. Ein Mehrkampf-Comeback bei der Allround-WM im kommenden Jahr auf ihrer Lieblingsbahn in Heerenveen schloss sie nicht aus.

"Darauf haben mich schon viele Leute angesprochen, und ehrlich gesagt kribbelt es etwas." Seit die dreimalige Allround-Weltmeisterin nach Olympia 2006 in Turin etwas kürzer getreten ist, war sie bei keinem klassischen Vierkampf mehr am Start.

Bei der Einzelstrecken-WM im neuen Richmond Olympic Oval ("Mit dieser Halle kann ich mich anfreunden") geht Friesinger als Top-Favoritin und Titelverteidigerin über 1000 und 1500m sowie im Team an den Start. Obwohl sie nach ihrer Operation erst im Januar wieder aufs Eis zurückgekehrt war, sei die kurze Saison "fantastisch" gelaufen: "Es hat auch schon wieder für ein paar Siege gereicht. Hoffentlich geht es so weiter."