Zum Ende einer kräftezehrenden Tennissaison hat Alexander Zverev eine umfassende Reform des Turnierkalenders gefordert. "Nach den US Open noch je ein Masters, ein 500er-Turnier und die WM, dann sind wir Ende Oktober fertig", sagte der Olympiasieger, der derzeit beim Saisonfinale der acht Jahresbesten in Turin spielt, der Bild . Der 24-Jährige hatte zuletzt mehrfach betont, müde und ausgelaugt zu sein.
"Zwei Monate braucht der Körper schon, um zu regenerieren", sagte Zverev, doch das ist für die Topspieler beim derzeitigen Turnierkalender gar nicht möglich.
Nach dem Ende der ATP Finals in Turin seien lediglich zehn Tage Urlaub auf den Malediven drin. "Mehr geht nicht. Ich fange Anfang Dezember wieder mit dem Training an", sagte der Hamburger, denn schon am 17. Januar beginnen die Australian Open: "Für einen Grand Slam reichen keine drei Wochen, um topfit werden."
Die großen Ziele für das kommende Jahr hat die Nummer drei der Welt schon ins Auge gefasst.
Power Ranking zu den ATP Finals 2021: Stein, Schere, Papier an der Spitze
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Am Sonntag (14. November) beginnen die ATP Finals. Nach zwölf Jahren in der O2 Arena in London ist diesmal Turin der Austragungsort. Die acht besten Spieler der Saison 2021 treten gegeneinander an. SPOX macht einen Formcheck mit den acht Teilnehmern.
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Das Format ist denkbar einfach: zwei Vierergruppen, in denen jeder gegen jeden antritt. Die beiden besten Spieler pro Gruppe kommen weiter und spielen über Kreuz die Finalisten aus. Die Verletzten Nadal und Federer haben sich nicht qualifiziert.
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Platz 8: CASPER RUUD (22, Norwegen) | Erste Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Turniersiege in Genf, Bastad, Gstaad, Kitzbühel, San Diego
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Ruud holte sich die nötigen Punkte vor allem im Sommer, als er drei Sandplatzturniere in Folge gewann. Bei den Grand Slams zahlte er allerdings Lehrgeld und erreichte nur in Australien das Achtefinale. Gegen die Heavy Hitter wird er es schwer haben.
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Platz 7: STEFANOS TSITSIPAS (23, Griechenland) | Dritte Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Turniersiege in Monte Carlo und Lyon, Finale der French Open
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Der Sieger von 2019 müsste eigentlich zu den Favoriten zählen, musste beim Masters in Paris letzte Woche aber verletzt aufgeben - es herrschen Zweifel an seiner Fitness. Konnte nach den French Open nur noch zeitweise überzeugen.
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Platz 6: ANDREY RUBLEV (24, Russland) | Zweite Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Turniersieg in Rotterdam, Finale von Monte Carlo, Halle und Cincinnati
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Der Mann mit den knallharten Grundschlägen rückte 2021 bis auf Rang fünf der Weltrangliste vor, aber der absolute Durchbruch bei einem großen Turnier fehlt bislang (kein Grand-Slam-Halbfinale, kein Masters-Erfolg). Scheiterte 2020 in der Gruppenphase.
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Platz 5: HUBERT HURKACZ (24, Polen) | Erste Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Turniersiege in Delray Beach, Miami, Moselle, Halbfinale von Wimbledon
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Der Mann, der Federers Wimbledon-Karriere womöglich per Bagel beendete, qualifizierte sich als letzter Spieler für Turin, ist aber gut drauf. Hatte Djokovic in Paris am Rande einer Niederlage (6:3, 0:6, 6:7).
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Platz 4: MATTEO BERRETTINI (25, Italien) | Zweite Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Turniersiege in Belgrad und Queens, Finale von Madrid und Wimbledon
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Vor zwei Jahren scheiterte er mit einem Sieg in der Gruppenphase, diesmal soll es mit dem Heimvorteil im Rücken noch weiter gehen. Seine Aufschlag-Vorhand-Kombination kann jeden Gegner in Schwierigkeiten bringen.
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Platz 3: ALEXANDER ZVEREV (24, Deutschland) | Fünfte Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Olympiagold in Tokio, Turniersiege in Acapulco, Madrid, Cincinnati, Wien
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Es wurde auch 2021 nichts mit dem ersehnten Grand-Slam-Sieg, aber mit Olympia-Gold wurde Zverev mehr als entschädigt. 53 Siege im Einzel sind 2021 Bestwert. Der Sieger von 2018 würde in Turin lieber auf Djokovic als Medvedev (0-4 seit 2019) treffen.
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Platz 2: DANIIL MEDVEDEV (25, Russland) | Dritte Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Turniersieg bei den US Open, Toronto, Marseille, Mallorca, Finale der Australian Open, Paris
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Der Vorjahressieger (5-0-Bilanz) zerstörte den Grand-Slam-Traum von Djokovic in Flushing Meadows und knabberte sogar an Platz eins der Weltrangliste zum Jahresende. Im Masters-Finale von Paris rückte der Djoker die Kräfteverhältnisse aber zurecht.
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Platz 1: NOVAK DJOKOVIC (34, Serbien) | 14. Teilnahme an den ATP Finals | beste Ergebnisse 2021: Turniersiege bei den Australian Open, French Open, Wimbledon, Paris, Belgrad, Finale der US Open, Rom
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Kein "Grand Slam", keine Olympia-Medaille - doch nach der Post-US-Open-Pause gewann der Djoker direkt das Masters in Paris - Er ist voll da! Will bei den ATP Finals seinen ersten Titel seit 2015. Zverev wäre ihm als Gegner wohl unangenehmer als Medvedev.
"Nächstes Jahr will ich noch ein Stück nach vorn", sagte Zverev, der immer noch auf seinen ersten Grand-Slam-Triumph wartet: "Titel und Turniere sind wichtiger, ganz klar. Aber das geht Hand in Hand. Die Nummer eins kannst du nicht mit nur einem Grand-Slam-Titel werden. Aber ich werde 25, da käme ein Major-Titel sicher nicht zu früh."