Vorrunden-K.o. droht: Kerber und Co. verpassen Überraschung gegen Tschechien knapp

SID
Angelique Kerber gelang ein Sieg über French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova.
© getty

Ein großer Kampf gegen Favorit Tschechien hat nicht genügt: Nach der Auftaktniederlage droht den deutschen Tennis-Frauen schon das Vorrundenaus beim Billie Jean King Cup.
 

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Angelique Kerber und ihre Teamkolleginnen durften bereits am Überraschungssieg zum Auftakt des Billie Jean King Cup schnuppern - und doch droht nun schon das Vorrunden-Aus. Die deutschen Tennis-Frauen um die dreimalige Grand-Slam-Siegerin lieferten Gastgeber Tschechien am Montagabend in Prag einen großen Kampf, aber nach der knappen 1:2-Niederlage sind die Chancen auf den Halbfinaleinzug stark gesunken.

Im entscheidenden Doppel mussten sich Anna-Lena Friedsam und Debütantin Jule Niemeier den mit Grand-Slam-Titeln dekorierten Lucie Hradecka/Katerina Siniakova mit 4:6, 7:6 (7:2), 8:10 geschlagen geben. Die furios kämpfende Kerber hatte zuvor mit ihrem 6:7 (5:7), 6:0, 6:4 gegen French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova den Showdown auf dem Centre Court überhaupt erst erzwungen.

"Ich glaube, wir können nur noch gewinnen", sagte Kerber vor dem Doppel - schließlich waren die Tschechinnen, die vier der vergangenen sechs Ausgaben des damaligen Fed Cup gewinnen konnten, favorisiert ins Match gegangen. Und Niemeier (22) und Friedsam (27), die auch erst zum zweiten Mal für die Nationalmannschaft im Einsatz war, schlugen sich wacker, aber die Klasse der erfahrenen Tschechinnen setzte sich im Matchtiebreak durch.

Zum Auftakt war Andrea Petkovic beim 1:6, 3:6 gegen die wie im Rausch spielende Olympia-Zweite Marketa Vondrousova chancenlos gewesen. "Ich habe mich die meiste Zeit sehr machtlos auf dem Court gefühlt", sagte die 34-Jährige, der kurz vor dem Ende sogar Tränen in die Augen schossen: "Da kam einfach alles zusammen."

Deutschland: Sieg gegen die Schweiz ist Pflicht

Um in "Horrorgruppe" D die Hoffnung auf den Halbfinaleinzug zu wahren, ist ein Sieg am Dienstag (ab 17.00 Uhr) gegen die Schweiz um Olympiasiegerin Belinda Bencic bereits Pflicht. Aber selbst dann müsste das Team von Kapitän Rainer Schüttler auch noch auf einen Ausrutscher der Tschechinnen gegen die Schweiz hoffen, denn nur die Gewinner der vier Dreiergruppen ziehen in die Vorschlussrunde am Freitag ein.

2014 hatten die Tschechinnen schon das Fed-Cup-Finale in Prag gegen Deutschland mit Kerber und Petkovic gewonnen. Bei der Revanche an gleicher Stelle war Kerber am Montag nach Petkovics Niederlage direkt unter Druck. Doch mit ihren typischen Kämpferqualitäten lieferte die 33-Jährige, die am Montag nach mehr als zwei Jahren wieder in die Top 10 der Weltrangliste zurückgekehrt war, Krejcikova ein hochklassiges Duell.

Den ersten Durchgang gab Kerber trotz dreier Satzbälle ab, anschließend diskutierte sie hitzig mit Schüttler. "Ich kenne Rainer gut und er auch mich - er weiß ganz genau, wie er mich wieder motivieren kann", erklärte sie. Es zeigte Wirkung, denn die frühere Nummer eins der Welt legte noch einen Gang zu, während sich Krejcikova mehrmals behandeln lassen musste.

"Wir haben beide auf einem sehr hohen Level gespielt, speziell zum Ende des Matchs", sagte Kerber. Und trotz der äußerst knappen Niederlage im abschließenden Doppel könnte dieser Punkt noch sehr wichtig werden.

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