Djoker und Federer erreichen Finale

Von SPOX
Roger Federer bezwang im Halbfinale von Wimbledon Milos Raonic
© getty

Das Traumfinale ist perfekt! Roger Federer zeigt sich gegen Milos Raonic gnadenlos und lässt dem Youngster keinen einzigen Satz. Novak Djokovic hat im Duell mit Grigor Dimitrov mehr Probleme, macht's am Ende aber in vier Durchgängen. Außerdem verpasst Andrea Petkovic das Endspiel im Doppel.

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Herren - Halbfinale (alle Matches):

Novak Djokovic (SRB/1) - Grigor Dimitrov (BUL/11) 6:4, 3:6, 7:6, 7:6

Novak Djokovic war sich nach über drei Stunden und vier Sätzen durchaus bewusst: Glück gehabt! Und das gab der Djoker im Anschluss auch offen zu: "Es war unfassbar schwer. Er verdient Respekt und ist ein Star der Zukunft. Er hat ein unglaubliches Ballgefühl. Es hätte auch anders laufen können. Ich bin einfach froh, wieder im Finale zu stehen."

Auch Djokovic-Coach Boris Becker war bereits während des Matches fix und fertig: "Ich war außer Atem, obwohl ich gar nicht gerannt bin." In der Tat hätte das Match mehrmals in eine komplett andere Richtung laufen können. Gerade im dritten und vierten Satz kippte das Momentum konsequent hin und her.

Besonders bitter für den tapfer kämpfenden Dimitrov: Es hätte Satz 4 in jedem Fall für sich entscheiden müssen, hatte im Tiebreak bereits zwei Satzbälle, bevor er seinen Kontrahenten mit eigenen Fehlern zurück ins Match brachte.

Der Blick auf die Zahlen bestätigt: Der Bulgare hatte genug Möglichkeiten, ging aber zu fahrig mit den Gelegenheiten um. Bestes Beispiel: Aus elf Breakchancen machte der Youngster nur drei Breaks, Djokovic brauchte für dieselbe Zahl nur sechs Möglichkeiten.

Gerade im letzten Satz zeigten beide mutiges Tennis, suchten immer wieder die Winner. Djokovic ließ sich auf das offene Spiel ein, obwohl er in Satz 1 klar und deutlich das Geschehen von der Grundlinie dominierte. Als sich bereits alle auf einen fünften Satz einstellten, kam Nole plötzlich noch zurück. In erster Linie allerdings dank Dimitrov, der sich beispielsweise einen entscheidenden Doppelfehler zum Ausgleich im Tiebreak leistete.

Tag 10: Bouchard stürmt ins Finale

Roger Federer (SUI/4) - Milos Raonic (CAN/8) 6:4, 6:4, 6:4

Ganz abgezockte Vorstellung des einstigen Großmeisters! Die ältere Generation dürfte sich bei Roger Federers Leistung sogar an eine Legende der 90er Jahre erinnert gefühlt haben. In bester Pete-Sampras-Manier reichte dem Schweizer in jedem Satz gerade einmal ein Break, um den Durchgang nach Hause zu bringen.

Denn wie Pistol Pete in seinen glorreichen Tagen war gegen Federers variantenreichen Aufschlag (Punktgewinn: 81 Prozent beim Ersten, 68 Prozent beim Zweiten) schlicht und ergreifend kein Kraut gewachsen. Einen mickrigen Breakball hatte Milos Raonic am Ende auf dem Konto - Wahnsinn!

Zwar zeigte sich auch der Kanadier bei eigenem Service gewohnt stark (17 Asse). Aber nachdem Federer gleich Raonic' erstes Aufschlagspiel der Partie brechen konnte, war er in den Durchgängen zwei und drei jeweils beim Stand von 4:4 zur Stelle. "Ich habe heute unglaublich effektiv gespielt", so der 32-Jährige, der im gesamten Turnier weiterhin erst ein Break kassiert hat: "Ich bin extrem glücklich, hier wieder im Endspiel zu sein."

Bereits nach 101 Minuten machte Federer, der insgesamt nur elf Unforced Errors produzierte, den neunten Finaleinzug auf dem heiligen Rasen perfekt - und greift damit nach einem Rekord. Momentan steht der 17-fachen Grand-Slam-Champion bei sieben Wimbledon-Titeln, genauso viele wie Sampras und der Brite William Renshaw. Am Sonntag könnte er im Duell mit Djokovic, gegen den er eine Bilanz von 18 Siegen und 16 Niederlagen aufweist, eine neue Bestmarke aufstellen.

Damen - Halbfinale Doppel

Mladenovic (FRA/14)/Babos (HUN/14) - Petkovic (GER)/Rybarikova (SVK) 6:1, 6:3

Schade! Im Halbfinale fand Petkovic zusammen mit ihrer slowakischen Partnerin überhaupt nicht ins Spiel. Besonders bei eigenem Aufschlag war das Spiel viel zu harmlos. Mit zehn Breakchancen bekamen Mladenovic und Babos genug Einaldungen, um das Match in die richtige Richtung zu lenken.

Damit ist Wimbledon für die Deutsche vorbei. Im Einzel hatte sie gegen die spätere Finalistin Eugenie Bouchard in Runde 3 keine Chance. Auffällig: im ersten Satz hatte Petko keine einzige Breakchance. Mit 55:37 Gesamtpunkten gelang dem französisch-ungarischen Duo völlig verdient der Einzug ins Finale.

Gegner dort ist das an Nummer 2 gesetzte Duo Vinci/Erani aus Italien, das Zheng/Hlavackova in zwei Sätzen besiegte.

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