Zunächst ohne Haas - Kohli eröffnet

SID
Die deutsche Nummer eins muss gegen Spanien zunächst passen
© getty

Zunächst ohne Tommy Haas startet das deutsche Davis-Cup-Team am Freitag in die Erstrundenpartie gegen Spanien. Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer sind die Hoffnungsträger.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Schulter von Tommy Haas bereitet noch Sorgen. Trotzdem geht das deutsche Davis-Cup-Team mit breiter Brust in die Erstrundenpartie gegen Spanien ab Freitag in Frankfurt am Main. "Wir haben gute Chancen, denn wir haben ein starkes Team mit guten Charakteren. Und wir spielen zu Hause", sagte Hoffnungsträger Philipp Kohlschreiber nach der Auslosung im Kaisersaal des Frankfurter Römers.

Der Weltranglisten-27. aus Augsburg übernimmt im Auftakteinzel gegen den Davis-Cup-Debütanten Roberto Bautista Agut (ATP-Nr. 52) die Rolle der Nummer eins von Haas. Der Routinier mit Wohnsitz Los Angeles ist wegen seiner Probleme am Schlagarm zunächst nur für das Doppel am Samstag mit Daniel Brands vorgesehen.

Freitag für Haas noch zu früh

"Es war schon früh in dieser Woche klar, dass der Freitag für Tommy noch zu früh gewesen wäre", sagte Teamkapitän Carsten Arriens. Haas rechnet sich allerdings gute Chancen aus, nach seinem Doppeleinsatz vielleicht sogar am Sonntag im Einzel zum Zug zu kommen. "Ich bin bereit, alles für das Team zu geben. Das Wichtigste ist, dass wir mit drei Punkten Frankfurt verlassen", meinte der Weltranglisten-Zwölfte.

Haas hatte seit Montagabend zwar schmerzfrei trainiert, fühlte sich aber noch nicht fit für einen Einsatz zum Auftakt. "Wenn es über best of five geht", sagte der 35-Jährige, "muss man fit sein und auch über drei, vier Stunden spielen können." Sein letztes Einzel für das Team hatte er 2007 im Halbfinale in Russland (2:3) bestritten.

Mayer muss gegen Lopez ran

Im zweiten Einzel stehen sich am Freitag in der mit 5000 Zuschauern ausverkaufen Arena Florian Mayer (Bayreuth/ATP 29) und Linkshänder Feliciano Lopez (ATP 26) gegenüber. Der 30-jährige Mayer hatte zuletzt mit seinem Achtelfinaleinzug bei den Australian Open überrascht, nachdem er zuvor bereits in der Vorschlussrunde von Doha gestanden und dabei den schottischen Wimbledonsieger Andy Murray bezwungen hatte.

"Flo ist sehr gut in die Saison gestartet. Man merkt ihm sein Selbstvertrauen an", lobte Arriens den 1,90-m-Schlaks Mayer, der sich trotz der Strapazen von Melbourne "topfit" fühlt.

In der direkten Match-Bilanz gegen den starken Aufschläger Lopez liegt er zwar mit 2:3 in Rückstand, doch die Zuversicht ist groß. "Ich stelle mich auf ein enges Spiel auf einem schnellen Belag ein. Ich bin bereit", sagte Mayer.

Für Kohlschreiber indes soll seine Davis-Cup-Routine (23. Einsatz) ein wichtiger Pluspunkt gegen Debütant Bautista Agut werden. "Ich hoffe, dass mir diese Erfahrung hilft", meinte der München-Sieger von 2012.

Die Oberschenkelverletzung, wegen der er in Melbourne nicht zu seinem Erstrundenmatch angetreten war, ist ausgeheilt. Kohlschreiber ist außerdem "froh", dass er am Freitag das Duell gegen den fünfmaligen Titelträger Spanien eröffnen darf. Arriens attestierte ihm bärenstarke Trainingsleistungen auf dem schnellen Rebound-Ace-Hartplatz.

Nadal und Ferrer nicht dabei

Während Arriens beiden Teams die gleichen Chancen einräumt, ist für Spaniens neuen Kapitän Carlos Moya Deutschland der leichte Favorit. "Wir haben nichts zu verlieren. Und sie haben den Heimvorteil. Allerdings bedeutet das auch Druck", äußerte der French-Open-Sieger von 1998, der in Frankfurt sein Debüt auf der Bank der Iberer feiert.

Dabei muss Moya (37) auf Branchenführer Rafael Nadal und den Weltranglisten-Fünften David Ferrer verzichten. Beide hatten sich nicht zur Verfügung gestellt.

Das bis dato letzte Duell gegen den dreimaligen Sieger aus Deutschland hatte Spanien im Viertelfinale 2009 in der Stierkampf-Arena von Marbella mit 3:2 für sich entschieden.

Philipp Kohlschreiber im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema