Kohli kampflos weiter - Regen stoppt Sharapova

Von SPOX
Maria Sharapova wurde gegen Eugenie Bouchard bei 4:2 im zweiten Satz von Regen gestoppt
© getty

Verregneter Tag der French Open: Philipp Kohlschreiber erreichte kampflos die nächste Runde. Für Ausnahmetalent Annika Beck war Mitfavoritin Victoria Azarenka eine Nummer zu groß. Novak Djokovic spurtete in Runde drei. Tommy Haas musste ob des schlechten Wetters warten - ebenso Titelverteidiger Rafael Nadal.

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Damen - 2. Runde:

Victoria Azarenka (BLR/3) - Annika Beck 6:4, 6:3

Viel schlechter hätte das Match für Annika Beck nicht starten können: Gegen die haushohe Favoritin aus Weißrussland gab die 19-Jährige gleich ihre ersten drei Aufschlagspiele ab und lag nach 25 Minuten aussichtslos mit 0:5 hinten.

Besonders am zweiten Aufschlag haperte es anfangs bei der Deutschen, die bis dahin keinen einzigen Punkt nach ihrem Second Service geholt hatte. Gerade als Beck ihren endlich ersten Spielgewinn zum 1:5 perfekt gemacht hatte, unterbrach der Regen von Paris die Partie.

Doch der Juniorensiegerin des Vorjahres gab die Pause einen weiteren Schub: Beck spielte anschließend wie entfesselt auf und nahm der sichtlich geschockten Weißrussin drei weitere Spiele in Folge ab - 4:5. Zum Leidwesen Becks fand die Weltranglistendritte jedoch umgehend zurück in die Spur und durfte am Ende einen hart erkämpften 6:4-Satzgewinn bejubeln.

Beck ließ auch im zweiten Durchgang immer wieder ihr großes Talent und ihre Bissigkeit aufblitzen und ärgerte ihre Kontrahentin ein ums andere Mal mit frechen Stops. Das Problem: Die 62. der Weltrangliste brachte ihre ersten Aufschläge nicht durch. Eine schwache Punktquote von 50 Prozent bei eigenem Service ließ Azarenka (70 Prozent) auf 4:2 davonziehen.

Azarenkas Erfahrung und Klasse gaben am Ende den Ausschlag: Beim Stand von 5:3 nutzte sie ihren zweiten Matchball und machte den Zweisatz-Sieg perfekt. Beck gab bei ihrer ersten Teilnahme im Hauptfeld von Roland Garros denoch eine gute Figur ab.

Petra Kvitova (CZE/7) - Shuai Peng (CHN) 6:4, 6:3

Die Siebte der Welt leistete sich mit 16 Unforced Errors im ersten Satz zwar sechs Fehler mehr als ihre Gegnerin aus China, glich dies jedoch durch eine unfassbare Überlegenheit in puncto Winners aus: Kvitova schlug derer 21, während Peng auf läppische drei kam. So ging der erste Durchgang folgerichtig mit 6:4 an die entschlossenere Favoritin.

Auch im zweiten Satz dominierte die Tschechin, die sich im Vorjahr bis ins Halbfinale von Roland Garros vorgekämpft hatte. Kvitova nutzte ihre beiden ersten Breakchancen eiskalt und lag so schnell mit 3:0 in Führung. Peng kämpfte sich danach etwas besser in die Partie, Kvitova leistete derweil weiterhin viele Flüchtigkeitsfehler. Nach acht Unforced Errors der Tschechin kam Peng noch einmal auf 3:4 heran.

Spannung kam auf Court 6 jedoch nicht mehr auf: Kvitova ließ sich den standesgemäßen Sieg am Ende nicht mehr nehmen und machte ihren Drittrunden-Einzug in den folgenden beiden Spielen klar. Ihre nächste Gegnerin ist Jamie Hampton aus den USA.

Bethanie Mattek-Sands (USA) - Li Na (CHN/6) 5:7, 6:3, 6:2

Die French-Open-Siegerin von 2011 begann wie die Feuerwehr und ließ der Amerikanerin, die in diesem Jahr auf Sand bisher durchaus positiv aufgefallen war, keine Chance. 4:0 hieß es nach gerade mal 16 gespielten Minuten, zu diesem Zeitpunkt hatte Mattek-Sands kümmerliche sieben Punkte auf der Habenseite.

Aber dann kam die Nummer 67 der Welt, die oft durch ihre extravaganten Outfits auf dem Platz von sich reden macht, zurück ins Match und holte sich die nächsten fünf Spiele in Serie. Li Na fabrizierte in dieser Phase einen Fehler nach dem anderen, zudem war ihr schwacher zweiter Aufschlag - sie machte nur zu elf Prozent den Punkt - eine Einladung für die Gegnerin.

Beim 4:5 aus ihrer Sicht riss sich die Chinesin dann aber zusammen und machte den Satz doch noch mit 7:5 zu. Das Niveau war im Keller: Beide hatten zu diesem Zeitpunkt mehr als doppelt so viele Fehler wie Winner fabriziert.

Im zweiten Satz präsentierte sich Mattek-Sands dann sehr stark, riss die Ballwechsel an sich und machte viele direkte Punkte. Als der Regen kam, hatte sie derer schon zehn und führte mit 4:1.

Aber die Pause tat ihr nicht gut: Stattdessen präsentierte sich die Favoritin wesentlich entschlossener und schloss prompt zum 3:4 auf, ehe Regenfälle für eine erneute Unterbrechung sorgten. Danach hatte wiederum die Amerikanerin Oberwasser und tütete den engen zweiten Satz (29:27 Punkte) am Ende mit 6:3 ein.

Dieses Bild hatte auch im letzten Durchgang Bestand: Li Na, inzwischen völlig von der Rolle, lag blitzschnell mit 0:5 hinten. Auch zwei Spielgewinne halfen der Chinesin am Ende nicht mehr, sie gab den dritten Satz mit 2:6 ab.

Samantha Stosur (AUS/9) - Kristina Mladenovic (FRA) 6:4, 6:3

Die Fehlerquote war bei 13 Grad, trüben Wetterbedingungen und feuchter Asche auf dem Court Philippe Chartrier zu Beginn auf beiden Seiten sehr hoch, die ersten Spiele dementsprechend enge Angelegenheiten.

3:3 stand es nach 33 Minuten, bis dato war alles in der Reihe: Beide servierten gut, konnten sich aber auch auf die Fehler der Gegnerin verlassen. Beim 4:5 aus ihrer Sicht bewies die 20-jährige Außenseiterin Mumm und wehrte mit guten Aufschlägen gleich drei Satzbälle gegen sich ab. Beim vierten wurde ihr aber ein Doppelfehler zum Verhängnis und Stosur holte Durchgang eins mit 6:4.

Jetzt hatte die Australierin, die hier vor drei Jahren auch schon einmal im Finale stand, Geschmack an der Sache gefunden. Sie drückte auf die Tube und zog im zweiten Satz schnell auf 3:0 davon. Mladenovic wehrte sich mit dem Publikum im Rücken zwar nach Kräften und pushte sich nach guten Punkten mit der Faust, aber es reichte Stosur in der Folge, ihr eigenes Service zu halten - da nutzte auch die knapp zweistündige Regenpause nichts.

Die 2. Runde der Damen-Konkurrenz

Herren - 2. Runde:

Novak Djokovic (SRB/1) - Guido Pella (ARG) 6:2, 6:0, 6:2

Nach seinem holprigen Start im Erstrunden-Match gegen den Belgier David Goffin bekam es der an Nummer eins gesetzte Serbe am Donnerstag auf dem Court Philippe Chatrier mit Guido Pella, der Nummer 83 der Weltrangliste zu tun - und agierte hoch konzentriert.

Nach einer Anfangsphase auf Augenhöhe holte Djokovic im sechsten Spiel gegen den Linkshänder aus Buenos Aires sein erstes Break und stellte so auf 4:2. Pella, dem im ersten Durchgang nur mickrige fünf Winner gelangen, hatte nicht viel entgegenzusetzen und gab Satz eins nach 32 Minuten mit 2:6 ab.

Das gleiche Bild im zweiten Satz: Djokovic dominierte den Underdog nach Belieben. Besonders am Netz hatte Pella dem Weltranglistenersten kaum etwas entgegenzusetzen und punktete bis zum Ende des zweiten Durchgangs nur drei Mal von dort (Djokovic: 12). Die Folge: Djokovic, im zweiten Satz mit elf Winnern (Pella: 4) tütete auch den zweiten Abschnitt souverän ein: 6:0 hieß es nach 25 Minuten zugunsten des Djokers.

Nach 29 Minuten in einem wiederum spannungsarmen dritten Satz stand der Sieg des Vorjahresfinalisten schließlich fest. In Runde drei Trifft der Topfavorit auf den Bulgaren Grigor Dimitrov.

Philipp Kohlschreiber (GER/16) def Yen-Hsun Lu (TPE) Walkover

Kohlis Gegner Lu, der im Doppel umgeknickt war, trat wegen seiner Verletzung nicht an. Der Deutsche zog kampflos in die dritte Runde ein - und auch die scheint machbar. Denn dort wartet jetzt Victor Hanescu, der in seinem Match gegen Dmitry Tursunov beim Stand von 6:4, 6:6 von der Aufgabe des Russen profitierte. Im Achtelfinale wäre dann Novak Djokovic der wahrscheinliche Gegner für Kohlschreiber.

"Es gab schon gestern Gerüchte um Lu, aber da muss man immer vorsichtig sein", sagte Kohlschreiber, der das kampflose Weiterkommen mit gemischten Gefühlen beurteilte: "Sicherlich kann ich Kraft sparen, aber jetzt habe ich gestern, heute und morgen Pause. Das ist auch ungewohnt für mich."

Um trotzdem im Rhythmus zu bleiben, absolvierte Kohlschreiber am Nachmittag eine knapp zweistündige Einheit: "Ich werde viele Punkte spielen, damit das Freilos in der nächsten Runde nicht zu meinem Nachteil wird."

Die 2. Runde der Herren-Konkurrenz