Nalbandian sorgt für Skandal in Queen's

SID
David Nalbandian besieht sich die Verletzung, die er dem Linienrichter beigebracht hat
© Getty

David Nalbandian hat im Finale des Rasenturniers im Londoner Queen's Club für einen Skandal gesorgt. Der Argentinier trat wutentbrannt in eine Werbetafel, wobei er einen Linienrichter verletzte und umgehend disqualifiziert wurde. Der Kroate Marin Cilic wurde zum Sieger erklärt.

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Es war Mitte des zweiten Satzes. Nalbandian hatte den ersten Durchgang im Tiebreak für sich entschieden (7:3) und lag im zweiten mit 3:4 zurück, als er nach einem Vorhandfehler aus vollem Lauf in die Werbetafel unterhalb des Stuhls eines Linienrichters trat.

Die Tafel ging zu Bruch und fügte dem Linesman Andrew McDougall eine stark blutende Wunde am linken Schienbein zu. Stuhlschiedsrichter Fergus Murphy disqualifizierte Nalbandian daraufhin in Absprache mit ATP-Supervisor Tom Barnes umgehend und erklärte Marin Cilic zum Sieger des Turniers.

Entschuldigung und Vorwurf

"Es tut mir unheimlich leid, manchmal verliert man auf dem Platz die Nerven", sagte Nalbandian anschließend. "Es ist schon hart, ein Finale so zu beenden."

Ganz kampflos wollte sich der Argentinier nicht geschlagen geben und teilte einen Seitenhieb gegen den Dachverband der Herren-Tour aus: "Das Regelbuch ist sehr dick und die ATP mutet den Spielern unglaublich viel zu und nichts passiert."

Nur kein Präzendenzfall

An der Entscheidung, auf Disqualifikation zu entscheiden, gab es für Turnier-Direktor Chris Kermode nichts zu deuteln: "Manchmal möchte man die Regeln schon gerne etwas freier interpretieren, aber wenn wir hier weiterspielen, dann schaffen wir einen Präzedenzfall."

Cilic feierte durch Nalbandians Regelverletzung seinen ersten Titel auf Rasen und den insgesamt siebten seiner Laufbahn. Für den Sieg kassierte der Kroate 78.935 Euro. Der Linienrichter musste sich in ärztliche Behandlung begeben.

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