Lisicki will ganz nach oben

SID
Sabine Lisicki will nach ihrem ersten Turniersieg in der Weltrangliste ganz nach oben
© Getty

Sie riss die Arme in die Höhe und machte zwei Freudensprünge mitten in eine große Tenniszukunft: Nach dem ersten Turniersieg ihrer jungen Karriere gehört Sabine Lisicki plötzlich zu den heißesten Spielerinnen auf der WTA-Tour.

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In der Weltrangliste kletterte sie mit dem Erfolg am Montag gleich mal um 20 Ränge auf den 43. Platz und kam ihrem erklärten Fernziel wieder ein kleines Stückchen näher: "Ich möchte die Nummer eins der Welt werden", sagt Sabine Lisicki.

Genauso selbstbewusst und ohne Schnörkel spielte die 19-Jährige auch in Charleston. Beim 6:2, 6:4 im Finale über Caroline Wozniacki (Dänemark) wackelte sie nur am Ende kurz, als sie sechs Matchbälle brauchte, um den Triumph mit einer krachenden Vorhand perfekt zu machen.

"Ich kann es noch gar nicht glauben"

"Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich wusste am Ende nicht mal, der wievielte Matchball es war - der siebte, der achte? Es fühlte sich an wie der 30.", sagte Lisicki, die Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner wegen ihrer druckvollen Spielweise schon mit Tenniskönigin Steffi Graf vergleicht.

Überglücklich ließ sie sich nach dem Spielende auf den Boden fallen, schlug die Hände vors Gesicht, und als sie mit Tränen in den Augen wieder auf beiden Beinen stand, war sie wie paniert vom grünen Sand des Centre Courts.

Später küsste sie in großer Geste den gläsernen Siegerpokal und posierte noch etwas schüchtern, aber strahlend für die Fotografen.

Kein Satzverlust im gesamten Turnier

Nicht einen einzigen Satz gab Lisicki beim ersten deutschen Turniersieg seit dem Erfolg von Anna-Lena Grönefeld 2006 in Acapulco ab. Selbst Wimbledonsiegerin Venus Williams (USA) musste vor der Blondine im Achtelfinale kapitulieren.

"Dieser Sieg hat mir so viel Selbstvertrauen gegeben", sagte Lisicki und sah sich auch für einige Plackerei belohnt: "Ich habe so hart gearbeitet in den vergangenen Wochen und Monaten, das hat sich am Ende ausgezahlt."

Trainer und Vater Richard Lisicki, ein promovierter Sportwissenschaftler, ist ständiger Begleiter der neuen deutschen Hoffnung, den Feinschliff und die Erfolgsmentalität holt sie sich seit sechs Jahren immer wieder in der legendären Tennisakademie von Nick Bollettieri in Florida.

Fed-Cup steht vor der Tür

Sie kann den Gegnerinnen mit einer aggressiven Vorhand ihr Spiel aufzwingen, spielt aber nicht nur Powertennis, sondern hat auch Variationen drauf. Zudem brachte ihr ein starker Aufschlag auch in Charleston (insgesamt 36 Asse) so manchen Vorteil.

Am kommenden Wochenende soll sie nun auch den deutschen Fed-Cup-Frauen in Frankfurt/Main gegen China zum Aufstieg in die erste Weltgruppe verhelfen.

Ende Mai steht dann für Lisicki bei den French Open die nächste Bewährungsprobe auf der ganz großen Tennisbühne an. In Paris ist der Sand rot.

Die aktuelle Weltrangliste der Damen