Jalabert verzichtet auf Expertentätigkeit

SID
Laurent Jalabert verzichtet nach den Anschuldigungen auf TV- und Radioauftritte bei der Tour
© getty

Der frühere Radsportstar Laurent Jalabert hat auf die Dopinganschuldigungen gegen seine Person reagiert und ist von seiner Tätigkeit als TV- und Radioexperte zurückgetreten.

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"Ich habe diesen Entschluss gefasst, um eine Verteidigung vorzubereiten", sagte Jalabert der Nachrichtenagentur AFP: "Ich möchte nicht, dass diese Ereignisse die 100. Tour oder das Bild meiner Partner trüben." Der zuständige Direktor des französischen Fernsehens, Daniel Bilalian, bedauerte den Entschluss.

Nach Angaben der "L'Equipe" soll der frühere französische Zeitfahr-Weltmeister Jalabert bei der Tour de France 1998 mit Epo gedopt gewesen sein. Wie das Blatt berichtet, seien bei Nachtests im Jahr 2004 Spuren des Wirkstoffs in Jalaberts sechs Jahre zuvor entnommenen Proben festgestellt worden. Jalabert, zunächst Sprinter und später zweimal Bergkönig der Tour (2001, 2002), stand damals beim spanischen Team Once unter Vertrag.

Anonymisierte Tests von 2004

"L'Equipe" beruft sich auf einen Bericht des Anti-Doping-Ausschusses des französischen Senats, der anonymisierte Epo-Tests aus dem Jahr 2004 den getesteten Profis zuzuordnen versucht. 1998 wurde noch nicht auf Epo getestet, in den sechs Jahre später durchgeführten Untersuchungen fielen fast alle Tests positiv aus. Der Ausschuss will seinen Bericht offiziell am 18. Juli präsentieren.

Seit Jahren kursieren Doping-Gerüchte über Jalaberts Zeit bei Once (1992 bis 1998). Der heute 44 Jahre alte Jalabert war beim spanischen Team unter anderem mit Johan Bruyneel, dem hoch umstrittenen späteren Teamchef von Lance Armstrong, gefahren. Doping hatte der in Frankreich immens populäre Jalabert stets bestritten. Jalabert war bis April Teamchef der französischen Nationalmannschaft.

Die Frankreich-Rundfahrt 1998 ging als Skandal-Tour in die Geschichte ein. Festina-Betreuer Willy Voet war drei Tage vor dem Tourstart an der belgisch-französischen Grenze mit zahlreichen verbotenen Substanze festgenommen wurde, die gesamte Mannschaft mit den Stars Richard Virenque (Frankreich) und Alex Zülle (Schweiz) wurde später aus dem Rennen genommen. Zahlreiche Razzien veranlassten andere Teams zur Flucht. Nur 14 von 21 Teams und 97 von 198 gestarteten Fahrern beendeten damals die Rundfahrt. Jalabert gab auf der 17. Etappe auf, ein Tagessieg gelang ihm damals nicht.

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