Hamburg Cyclassics: Zabels Zukunft ungewiss

SID
Erik Zabel will sich bislang nicht zu den Doping-Vorwürfen äußern
© getty

Nach den neuen Doping-Enthüllungen ist die Zukunft von Erik Zabel als Sportdirektor des WorldTour-Rennens in Hamburg ungewiss. Zabel schweigt. Abraham Olano hat ein "ruhiges Gewissen."

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"Wir werden uns übers Wochenende mit Erik Zabel zusammensetzen und auch mit unserem Partner Vattenfall sprechen und uns dann zu gegebener Zeit äußern", sagte Rainald Achilles, Sprecher des Veranstalters Upsolut, dem "SID" und bestätigte damit einen Bericht des Hamburger Abendblatts. Über mögliche Konsequenzen machte die Agentur zunächst keine Angaben. Zabel trägt seit 2011 die sportliche Verantwortung für die Cyclassics in der Hansestadt, die in diesem Jahr am 25. August stattfinden.

Am Mittwoch hatte der Anti-Doping-Ausschuss des französischen Parlaments in Paris eine Liste positiv getesteter Fahrer bei der Tour de France 1998 veröffentlicht. Fast sämtliche namhafte Starter waren vertreten, darunter die ehemaligen deutschen Radstars Jan Ullrich und Zabel. Der 43-Jährige hatte bei der Frankreich-Rundfahrt sechsmal das Grüne Trikots des besten Sprinters gewonnen. 2007 hatte er in einem Geständnis behauptet, während der Tour 1996 "einmalig" Epo genommen zu haben.

Zabel selbst schweigt

Zabel selbst will die Veröffentlichung seiner positiven Dopingprobe bei der Tour de France 1998 vorerst nicht kommentieren. "Ich muss erstmal den offiziellen Bericht abwarten und in mich gehen. Ich weiß nicht, welche Proben analysiert wurden. Das muss man sehen, und dann wird es auch eine Stellungnahme geben", sagte Zabel der "Bild"-Zeitung. Der 43-Jährige hatte im Mai 2007 gestanden, nur 1996 kurzzeitig Epo-Doping getestet zu haben.

Zabel gehört zu den Radprofis, die die Anti-Doping-Kommission des französischen Senats am Mittwoch als Dopingsünder enttarnte. Die Kommission hatte die Ergebnisse anonymisierter Epo-Nachtests von Proben der Frankreich-Rundfahrt 1998 analysiert und den getesteten Profis zugeordnet. Die Proben waren im Jahr 2004 anhand neuer Testverfahren überprüft worden.

Olano von Geständnis weit entfernt

Spaniens ehemaliger Radstar Abraham Olano ist trotz des Auftauchens seines Namens auf der Liste der Epo-Doper bei der Tour de France 1998 meilenweit von einem Geständnis entfernt: "Es ist beschämend, dass man abgeurteilt wird, ohne anwesend zu sein. Nach so vielen Jahren war das Mindeste, was ich erwarten konnte, dass man sich mit mir in Verbindung gesetzt hätte, um festzustellen, ob die Probe tatsächlich von mir stammt ", sagte der Vuelta-Sieger des selben Jahres: "Ich habe ein ruhiges Gewissen."

Zudem habe der Straßen-Weltmeister von 1995 "totales Vertrauen in die Mannschaft von 1998, Banesto", sagte Olano: "Damals musste ich ja aufgeben, nachdem ich gestürzt war. Das war vor dem ganzen Theater. Ich habe Zweifel an dem, was in Frankreich gesagt wurde. Niemand hat mir etwas gezeigt, von dem behauptet wird, es gehöre mir."

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