Offenbar Geständnis von Matschiner

SID
Der österreichische Doping-Skandal steht vor der Aufklärung
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Der in den österreichischen Doping-Skandal verwickelte Stefan Matschiner hat offenbar ein Geständnis abgelegt. Der Manager soll die Weitergabe von Dopingmitteln zugegeben haben.

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Der schwer belastete Manager Stefan Matschiner hat im österreichischen Doping-Skandal vier Tage nach seiner Festnahme offenbar ein Geständnis abgelegt.

Wie österreichische Medien berichten, habe Matschiner den Ermittlern der Wiener Staatsanwaltschaft die Weitergabe von Dopingmitteln an den gesperrten Radprofi Bernhard Kohl sowie Triathletin Lisa Hütthaler und weitere nicht genannte Sportler gestanden.

Kohl und Hütthaler belasteten Matschiner schwer

Demnach soll Matschiner Kohl, Gewinner des Bergtrikots bei der Tour 2008, von Anfang 2006 bis Mitte 2008 mit Dopingmitteln wie Epo oder Wachstumshormonen versorgt haben.

Hütthaler, die Matschiner zuletzt ebenso wie Kohl schwer belastet und als Dopinglieferanten genannt hatte, belieferte er in den vergangenen beiden Jahren. Er habe sogar konkrete Mengenangaben gemacht.

Anwalt dementierte Berichte nicht

Matschiners Anwalt Franz Essl dementierte die Informationen auf Anfrage nicht und betonte, dass sein Mandant aber niemanden zum Doping gebracht habe.

Kohl und Hütthaler seien von sich aus auf den Manager zugekommen und hätten bereits zuvor einschlägige Erfahrungen mit Doping gehabt. "Matschiner hat die beiden zur Verringerung der Dosen angehalten", sagte Essl der Nachrichtenagentur "APA".

Matschiner habe in seiner Aussage auch einen Hinweis zum Standort der Blutzentrifuge gegeben, mit der er Bluttransfers an Kohl durchgeführt haben soll. Diese Spur führe nach Budapest.

Auch Walter Mayer in Untersuchungshaft

Neben Matschiner sitzt weiterhin auch der einstige Ski-Trainer Walter Mayer wegen des Verdachts auf Handelns mit Dopingmitteln in Untersuchungshaft.

Dagegen war ein verdächtiger Apotheker, der Dopingmittel weitergegeben haben soll, am Donnerstagabend entlassen worden, der ebenfalls vernommene Radfahrer Christof K. befindet sich seit einigen Tagen wieder auf freiem Fuß.

Fünf weitere Festnahmen wurden bekannt

Am Freitag wurde zudem bekannt, dass fünf weitere Festnahmen bestätigt worden sind.

Die Verdächtigen wurden zwischen Februar und Anfang April festgenommen, sie sollen gewerbsmäßig mit Dopingmitteln gehandelt und somit gegen das seit August 2008 geltende Anti-Doping-Gesetz verstoßen haben.

Allerdings handelt es sich bei den Beschuldigten nicht um Profi-Sportler, vielmehr sollen sie im Fitnessbereich tätig gewesen sein.

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