Tomczyk übernimmt mit Sieg die Gesamtführung

SID
Audi-Pilot Martin Tomczyk verdrängte Bruno Spengler von Platz eins in der Gesamtwertung
© Getty

Audi-Pilot Martin Tomczyk hat sich im verregneten Brands Hatch mit seinem dritten Saisonsieg an die Spitze der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft katapuliert.

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Fast wie auf Schienen umrundete der 29 Jahre alte Rosenheimer beim Audi-Dreifacherfolg 88-mal die nur 1,9 Kilometer lange Berg- und Talbahn in England und löste Mercedes-Pilot Bruno Spengler an der Spitze ab. Der Kanadier kam nicht über Rang sieben hinaus und liegt jetzt mit 49 Zählern einen Punkt hinter Tomczyk (50).

"Auf alle Fälle geben wir Gas, lassen wir es spannend", sagte der neue Spitzenreiter, der bei drei noch ausstehenden Rennen jetzt natürlich den Titel ins Visier nimmt. "Jetzt kommen zwei Strecken, die uns liegen", meinte Tomczyk mit Blick auf Oschersleben (18. September) und Valencia (2. Oktober). Das Saisonfinale steigt dann am 23. Oktober in Hockenheim. "Zwei Punkte sind besser als nichts. Es sind noch drei Rennen zu fahren, und für mich ist alles im grünen Bereich", sagte Spengler.

"Wir waren heute im Regen nicht so schlagkräftig wie gewohnt. Drei Rennen vor Saisonende fängt der Titelkampf bei fast ausgeglichenem Punktestand an der Spitze von vorne an", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Bei trockenen Bedingungen wäre es nicht so gelaufen", gab sein Audi-Pendant Wolfgang Ullrich zu.

Tomczyk mit drittem Saison-Erfolg

Für Tomczyk war es der insgesamt siebte Erfolg in der DTM und schon der dritte in diesem Jahr, womit er sich schon jetzt den inoffiziellen Titel des "Jahreswagen-Meisters" sicherte. 50 Punkte sammelte Tomczyk, seit er vor Saisonbeginn aus dem Audi-Werksteam Abt in das Vorjahresauto des Phoenix-Rennstalls zurückgesetzt worden war. Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich hatte damit aber den Ehrgeiz von Tomczyk geweckt, der schon seine 11. DTM-Saison bestreitet. Markenkollege Edoardo Mortara (Italien) hat als zweitbester Jahreswagen-Pilot erst 16 Punkte geholt.

Tomczyk will aber jetzt den ganz großen Coup landen. Sein einziger Konkurrent dabei ist Mercedes-Mann Spengler, der schon seit Wochen als möglicher Neuzugang bei DTM-Rückkehrer BMW gehandelt wird. Denn der zuvor drittplatzierte zweimalige Champion Timo Scheider (Braubach) wurde schon in der ersten Runde durch ein Problem am linken Hinterrad aussichtslos zurückgeworfen und ging leer aus. Scheider verlor seinen dritten Gesamtrang so an seinen punktgleichen Teamkollegen Mattias Ekström (Schweden/beide 29), der hinter Tomczyk Zweiter wurde. Das Audi-Siegerpodium komplettierte Mortara als Dritter. Bester Mercedes-Pilot war Lokalmatador Gary Paffett auf Rang vier vor seinem Teamkollegen Ralf Schumacher.

Regen in Brands Hatch zum Rennstart

Pünktlich zum Rennen regnete es im zuvor trockenen Brands Hatch wie aus Kübeln, und mit der nassen Piste kamen die Audi-Piloten deutlich besser zurecht. Rockenfeller, der am Samstag seine erste Pole Position in der DTM geholt hatte und Ekström nach einem Blitzstart übernahmen sofort die Spitze.

Tomczyk fiel zunächst zwar vom dritten auf den fünften Rang zurück, war aber nach ein paar Runden der schnellste Mann im Feld. In der elften Runde löste er Rockenfeller an der Spitze ab, der im weiteren Verlauf auf Rang vier zurückfiel.

Bester Mercedes-Pilot war zunächst Paffett, der allerdings von Startposition zwei auf Rang fünf durchgereicht wurde, direkt hinter ihm fuhr Schumacher.

Spengler, der eigentlich Startplatz sechs geholt hatte, aber wegen der Verwendung eines nicht gekennzeichneten Reifens auf Rang acht zurückgesetzt worden war, verlor zunächst eine weitere Position, arbeitete sich dann aber auf Platz sieben vor. Weiter nach vorne ging es danach aber nicht mehr, während Tomczyk an der Spitze souverän den Sieg nach Hause fuhr.

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