Di Resta siegt in Brands Hatch

SID
Paul Di Resta gewann 2006 die Formel 3 Euro Serie und war 2001 britischer Kart-Meister
© Getty

Der Brite Paul Di Resta gewinnt in Brands Hatch vor den Augen von Lewis Hamilton und lässt Norbert Hauf bei seinem Jubiläumsrennen jubeln. Titelverteidiger Timo Scheider wird Zweiter und vergrößert damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung. Fünf Punkt liegt er vor Mattias Ekström, acht vor Gary Paffett.

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Vor den Augen seines alten Freundes Lewis Hamilton hat der Brite Paul Di Resta beim Heimspiel in Brands Hatch den doppelten Jubiläums-Sieg von Mercedes eingefahren.

Der große Gewinner im Titelkampf der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft war aber Titelverteidiger Timo Scheider. Nach seinem zweiten Platz hat der Audi-Pilot aus Braubach mit 43 Punkten nun fünf Zähler Vorsprung auf seinen schwedischen Markenkollegen Mattias Ekström und sogar neun auf den Briten Gary Paffett im Mercedes.

Mercedes-Sieg zum Haug-Jubiläum

Für Mercedes-Sportchef Norbert Haug war Di Restas Sieg ein ideales Jubiläums-Geschenk: Er trug zum 250. Mal bei einem Rennen mit DTM-Autos die Verantwortung. Zudem war es für Mercedes der 150. Sieg.

Die Attraktion beim vierten DTM-Gastspiel in Brands Hatch war jedoch Formel-1-Weltmeister Hamilton. Der Brite gab vor dem Rennen bereits zahlreiche Interviews und Autogramme und freute sich am Ende über Di Restas Sieg.

Hamilton "hat schöne Erinnerungen"

"Als wir zwölf waren, sind wir immer zusammen Rennen gefahren. Das sind schöne Erinnerungen", sagte Hamilton. Sein Kumpel Di Resta war überglücklich: "Das war ein gutes Rennen. Heute hätte uns niemand schlagen können."

Doch auch Scheider war mehr als zufrieden. "Das Ziel war, vor Mattias und Gary ins Ziel gekommen, das hat geklappt, obwohl es ein schwieriges Rennen war und die Boxenstopps alles andere als gut waren", sagte der 30-Jährige.

Audi ist mit dem Ergebnis zufrieden

Während Ekström drei Rennen vor dem Saisonende den Kampf um den Titel noch nicht aufgegeben hat ('Bis zum letzten Rennen ist immer alles möglich), war Paffett geknickt: "Jetzt wird es ganz schwierig."

Da in Martin Tomczyk (Rosenheim) ein weiterer Audi-Pilot Rang drei belegte, hatte auch Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich gute Laune. "Mit dem Ergebnis können wir gut leben", sagte er: "Paul ist ein perfektes Rennen gefahren, aber wir haben das Beste für Audi rausgeholt. Das war auch gut für die Meisterschaft."

Haug: "Der Sieg ist super"

Mercedes-Sportchef Haug war bei der Analyse zwischen großer Freude und Frust hin- und hergerissen. "Der Sieg ist super. Paul und seine C-Klasse waren hier eine Klasse für sich", sagte Haug: "Wir waren dank unserer Strategie und unserem Speed in der Lage, hier ganz groß mit einem Mercedes-Podium abzuräumen - leider hat das wegen Rempler und Boxenstopp nicht geklappt."

Der 23 Jahre alte Di Resta war erstmals in seiner Karriere von der Pole Position ins Rennen gegangen und behauptete seine Spitzenposition auch nach dem Start. Der Kurs ist mit 1,929 Kilometern Länge der kürzeste im DTM-Kalender, dafür wurden 90 Runden gefahren - so viele wie noch nie in der neuen DTM.

Safety-Car-Phase nach Lauda-Unfall

Bis 19 Runden vor dem geplanten Ende blieb das Rennen ohne große Vorkommnisse, dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach 74 Umläufen - Di Resta hatte gerade mit 6,5 Sekunden einen scheinbar unaufholbaren Vorsprung herausgefahren - verursachte der Österreicher Mathias Lauda mit seinem Mercedes einen Unfall und damit eine lange Safety-Car-Phase bis zur Bergung des Autos.

Der Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda blieb aber unverletzt. Zwölf Runden vor Ende kam es zu weiteren Unfällen von Tom Kristensen (Dänemark/Audi) und Markus Winkelhock (Berglen-Steinach/Audi), auch Ralf Schumacher (Kerpen/Mercedes) und Marco Engel (München/Mercedes) knallten zusammen, das Safety Car musste erneut ausrücken.

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