"Ein Sieg wäre sensationell"

SID
Der Rosenheimer liegt derzeit auf Platz fünf in der Fahrerwertung
© Getty

Audi-Pilot Martin Tomczyk peilt beim nächsten DTM-Lauf in Brands Hatch eine perfektes Qualifying an, um bei dem Rennen mit wenigen Überholmöglichkeiten erfolgreich zu sein.

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Im Interview spricht DTM-Pilot Martin Tomczyk über seine Ambitionen beim nächsten Rennen in Brands Hatch. Auf dem kurzen Kurs mit geringen Überholchancen will der Audi-Pilot beim Qualifying eine "perfekte Runde" hinlegen, um am Ende auf dem Podium zu stehen.

Frage: Auf dem Nürburgring haben Sie Ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Geht es am Wochenende in Brands Hatch so weiter?

Martin Tomczyk: Genauso weiter, also mit einem Sieg - das wäre natürlich sensationell. Aber auf jeden Fall soll es für mich oben weitergehen. Nach den Erfolgen in den letzten Rennen sind die Erwartungen hoch, da muss ein Platz auf dem Podium für mich das Ziel sein.

Frage: Bisher sind Sie jedes Mal in Brands Hatch in die Punkte gefahren. Nur ein Sieg fehlt noch. Was braucht man dafür auf dem mit 1,929 Kilometern Länge kürzesten Kurs im DTM-Kalender?

Tomczyk: Weil der Kurs so klein ist, gerät man nach den Boxenstopps sehr leicht in den Verkehr. Da ist eine perfekte Strategie des Teams gefragt, um freie Bahn zu haben. Wir Fahrer müssen vor allem im Qualifying super drauf sein: Der Kampf um die Pole Position wird sich bei nur knapp zwei Kilometern sicherlich in Abständen von Hundertstelsekunden entscheiden, also müssen wir die perfekte Runde erwischen. Überholen wird nämlich ganz schön schwierig

Frage: Am Wochenende stehen 93 Runden an - so viele wie nie zuvor in der neuen DTM. Wie hält man da die Konzentration aufrecht?

Tomczyk: Das Rennen in Brands Hatch zählt mit so vielen Runden zu den härtesten des Jahres. Es gibt nicht eine Sekunde Erholung, sogar die Start-Ziel-Gerade ist eine leichte Kurve. Als Fahrer muss man da den perfekten Kompromiss finden.

Frage: Sebastian Vettel träumt in der Formel 1 trotz 19 Punkten Rückstand noch vom Titel. Sie liegen 15 Zähler zurück. Was ist für Sie noch drin in dieser Saison?

Tomczyk: Ich glaube, die DTM und die Formel 1 sind gerade in diesem Jahr nicht vergleichbar. Die Formel 1 hat in den vergangenen sechs Rennen sechs unterschiedliche Sieger gesehen - zum Teil echte Überraschungen. In der DTM ist der Kampf an der Spitze so eng, dass es deshalb oft die gleichen Kandidaten auf dem Podium sind. Über die Meisterschaft denke nicht besonders nach, aber ich habe ein anderes schönes Ziel: Die beiden nächsten Piloten, die ich in der Tabelle überholen kann, sind Mercedes-Fahrer. Mindestens einen will ich mir schon am nächsten Wochenende in Brands Hatch schnappen.

Frage: Nach zähem Saisonauftakt läuft es bei Ihnen seit ein paar Rennen. Kein Pilot hat in den letzten drei Rennen mehr Punkte geholt. Ist der Knoten geplatzt?

Tomczyk: Ich war schon bei den ersten Testfahrten hellwach. Aber in den ersten beiden Rennen hat die Technik nicht mitgespielt, und der Norisring und ich werden auch im nächsten Leben keine Freunde - aber seitdem läuft es so, wie ich es mir von Anfang an gewünscht habe: Ich fahre dort, wo ich meiner Meinung nach auch hingehöre. Und von den noch verbleibenden vier Strecken sind mindestens drei genau nach meinem Geschmack.

DTM-Fahrerwertung