Diamond League - Johannes Vetter siegt und wettert: "Was für ein Scheiß-Wettbewerb!"

SID
Johannes Vetter ist im Speerwurf Goldfavorit bei den Olympischen Spielen in Tokio.
© getty

Speerwurf-Ass Johannes Vetter hat in seinem achten Wettkampf der Saison erstmals die 90-Meter-Marke verfehlt und trotzdem den Sieg beim Diamond-League-Meeting in Gateshead/Großbritannien davongetragen. Anschließend kritisierte er den Veranstalter scharf.

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Der Offenburger gewann zehn Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Tokio mit 85,25 m vor dem deutschen Meister Julian Weber (Mainz). Der Wettkampf wurde in einem gewöhnungsbedürftigen Modus entschieden: Die Top Drei nach fünf Versuchen warfen in einem einzigen weiteren Wurf den Sieger aus.

"Ich bin sehr enttäuscht", sagte Vetter im TV-Interview: "Die Organisatoren haben hier einen Belag hingelegt, auf dem man sich nur die Beine brechen kann. Im letzten Versuch habe ich alles reingelegt. Ich war das erste und letzte Mal hier!", wetterte Vetter weiter.

Damit aber nicht genug, denn später legte Vetter auf seinem Instagram-Account nach: "Was für ein Scheiß-Wettbewerb! Ich suche normalerweise nicht nach Ausreden, aber ich bin wirklich enttäuscht von den heutigen Bedingungen und der Organisation. Es begann mit einer super rutschigen Strecke, anscheinend ist dem Veranstalter das erhöhte Verletzungsrisiko egal, gefolgt von einer lächerlichen Wartezeit vor unserem letzten Versuch, nur um der TV-Übertragung zu gefallen."

Die Veranstalter der Diamond League würden "professionelle und außergewöhnliche Leistungen und Ergebnisse" erwarten, "bieten aber nicht die entsprechenden Bedingungen - peinlich!", fuhr Vetter fort.

Vetter beendete seine Wutrede mit den Worten: "Wenigstens habe ich den Sieg gesichert. Vielleicht wäre das Preisgeld besser in eine neue Strecke investiert. Erst mit einer geeigneten Strecke werde ich mir überlegen, ob ich wiederkomme oder nicht."

Diamond League: Mihambo belegt Rang 2

Vetter, nicht zuletzt wegen seiner Weltjahresbestleistung von 96,29 m großer Goldfavorit in Tokio, trainierte zuletzt intensiv und erreichte dennoch im entscheidenden Versuch die Top-Weite des Tages.

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die am 4. Juli in Stockholm erstmals die Sieben-Meter-Marke geknackt hatte, wurde mit 6,65 m im finalen Versuch Zweite hinter der Ukrainerin Maryna Bech-Romantschuk (6,67).

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