"In Russland kein Dopingsystem"

SID
Yelena Isinbayeva ist nach ihrer Babypause bereits in guter Form
© getty

Stabhochsprung-Weltrekordlerin Yelena Isinbayeva hat im Streit mit der IAAF nachgelegt und dem Weltverband angesichts der Olympia-Sperre für Russland Diskriminierung vorgeworfen. Zudem stritt die 34-Jährige organisiertes Doping in ihrer Heimat kategorisch ab.

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"In Russland gibt es kein Dopingsystem", sagte Isinbayeva dem Spiegel: "Wenn andere Trainer und Athleten sich entscheiden, die Dopingregeln zu verletzen, müssen sie dafür die Verantwortung übernehmen. Ich aber nicht."

Isinbayeva darf sich kaum noch Hoffnungen auf Rio machen, da die IAAF festgesetzt hat, dass nur jene russischen Sportler eine Starterlaubnis erhalten, die durch einen Trainings- und Test-Mittelpunkt im Ausland nachweisen können, dass sie nicht dem russischen System angehören.

"Ich habe alles daran gesetzt, meine dritte Goldmedaille bei Olympia zu holen. Und jetzt darf ich nicht an den Spielen teilnehmen, und zwar nicht, weil ich etwas Falsches gemacht hätte, sondern allein deswegen, weil ich Russin bin. Das ist diskriminierend", sagte Isinbayeva, "nicht nur mir gegenüber, sondern auch gegenüber meinem Land und meiner Jugend."

Isinbayeva will vor CAS ziehen

Auch den Vorwurf der Menschenrechtsverletzung wiederholte Isinbayeva, die am Dienstag mit in diesem Jahr noch von keiner anderen Athletin gesprungenen 4,90 m ihr Comeback nach zwei Jahren Babypause gefeiert hatte: "Das trifft es doch. Keiner darf mir verbieten, meinen Beruf auszuüben. Aber genau das macht die IAAF, ohne jeden Grund." Isinbayeva kündigte erneut an, ihr Startrecht vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS einklagen zu wollen.

Zuvor hatte Isinbayevadie Entscheidungsträger im Weltverband IAAF als "Scheißkerle" beschimpft. "Ich habe keinen Respekt vor diesen Mitgliedern (des IAAF-Councils, d. Red.), sie sind echte Scheißkerle, was soll ich sagen", sagte Isinbayevaam Rande der russischen Meisterschaften in Tscheboxari, wo sie ihr Comeback gab.

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