Weitspringerin Moguenara glänzt

SID
Sosthene Moguenara springt auf Platz drei der "ewigen" deutschen Rangliste
© getty

Riesen-Satz von Weitspringerin Sosthene Moguenara, Riesen-Wurf vom "kleinen" Diskus-Harting und zehn erfüllte Olympia-Normen: Deutschlands Leichtathleten haben auf dem Weg nach Rio am Wochenende Achtungszeichen gesetzt.

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Aber auch die internationale Konkurrenz schlief nicht: Beim Diamond-League-Meeting in Eugene/US-Bundesstaat Oregon wurden sieben teils hochkarätige Jahres-Weltbestleistungen aufgestellt.

Dahinter mussten sich Sosthene Moguenara und Christoph Harting allerdings nicht verstecken. Sie setzten sich gut zwei Monate vor den Spielen im kurpfälzischen Weinheim beziehungsweise in Dessau ebenfalls auf Platz eins der Jahres-Weltbestenliste.

Besonders imposant war der Auftritt von Moguenara. Die 26-Jährige flog bei regulärem Rückendwind (1,6 m) sensationell auf 7,16 m und damit auf Platz drei der "ewigen" deutschen Bestenliste. Nur Olympiasiegerin Heike Drechsler (7,48) und Helga Radtke (7,21) sprangen weiter.

"Es wird einige Tage dauern, bis ich begriffen habe, was mir gelungen ist", sagte Moguenara dem Mannheimer Morgen: "Das ist noch gar nicht in meinem Kopf angekommen. Eigentlich hatte ich hier mit 6,80 und 6,90 m gerechnet und hätte mir so einen Sprung lieber für eine große Meisterschaft aufgehoben."

Sprinter mit starken Leistungen

Moguenara hatte 2014 ebenfalls in Weinheim mit 7,03 m ihren zuvor einzigen Sieben-Meter-Wettkampf abgeliefert. Zweite mit 6,78 m wurde die Kölnerin Alexandra Wester, die bei ihrem Sprung auf 7,00 m aber deutlich zu große Windunterstützung (3,3 m) hatte.

In Dessau scheiterte Ex-Weltmeister Matthias de Zordo bei seinem Speerwurf-Comeback mit drei ungültigen Versuchen, dafür sprang Christoph Harting in die Bresche. Mit 68,06 m verwies der jüngere Bruder von Olympiasieger Robert Harting Polens Weltmeister Piotr Malachowski (66,52) auf Rang zwei.

Für eine weitere deutsche Topleistung in Weinheim sorgte Sprinthoffnung Gina Lückenkemper (Dortmund). Die Junioren-Europameisterin siegte über 100 m bei regulärem Wind in persönlicher Bestleistung von 11,13 Sekunden und unterbot damit die Norm für die Olympischen Spiele. In diesem Jahrtausend war national einzig Ex-Europameisterin Verena Sailer (Mannheim/11,02) schneller als die 19-Jährige.

Die Norm für Rio schaffte auch Jackie Baumann über 400 m Hürden. Die 20 Jahre alte Tochter des 5000-m-Olympiasiegers Dieter Baumann blieb im belgischen Oordegem in 56,19 Sekunden eine Hundertstelsekunde unter der geforderten Zeit. Bei ihrem Sieg verbesserte die Tübingerin zudem ihre persönliche Bestzeit um 0,43 Sekunden.

Weltrekorde knapp verpasst

Herausragend in Eugene waren vor allem zwei Beinahe-Weltrekorde. US-Hürdensprinterin Kendra Harrison lief in 12,24 Sekunden nur um drei Hundertstel an der knapp 28 Jahre alten Bestzeit der Bulgarin Jordanka Donkowa (12,21) vorbei. Im Rennen über 3000 m Hindernis blieb Ruth Jebet (Bahrain) in 8:59,97 als zweite Frau überhaupt unter neun Minuten, verfehlte den Rekord der Russin Gulnara Galkina (8:58,81) nur um 1,16 Sekunden.

Für die weiteren Jahres-Weltbestleistungen auf der vierten von 14 Stationen der Diamond League sorgten 200-m-Sprinterin Tori Bowie (USA/21,99 Sekunden), Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor (USA/17,76 m), US-Kugelstoß-Weltmeister Joe Kovacs (22,13 m), Äthiopiens 5000-m-Läufer Muktar Edris (12:59,43 Minuten) sowie über 1500 m der Frauen Faith Kipyegon aus Kenia (3:56,41).

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