ISTAF: Storl siegt ohne Glanz - Holzdeppe verletzt

SID
Christina Obergföll musste sich im Olympiastadion als Dritte mit schwachen 63,30 m begnügen
© getty

Kugelstoß-Weltmeister David Storl hat beim ISTAF in Berlin den erwarteten Heimsieg eingefahren. Der Chemnitzer siegte mit soliden 20,91 m vor dem Tschechen Ladislav Prasil (20,74). Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll aus Offenburg ist beim Berliner ISTAF auch in der zweiten WM-Revanche gegen ihre russische Rivalin Maria Abakumowa chancenlos geblieben.

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Der frühere Europameister Ralf Bartels (Neubrandenburg) wurde bei seinem letzten Stadion-Wettkampf mit 19,08 m Fünfter. Die starken Amerikaner um den Jahresweltbesten Ryan Whiting (22,28) waren ebensowenig in Berlin am Start wie Polens Olympiasieger Tomasz Majewski und der kanadischen WM-Dritte Dylan Armstrong.

Obergföll musste sich im Olympiastadion als Dritte mit schwachen 63,30 m begnügen und hatte dabei fünf ungültige Versuche, die überragende Abakumowa siegte mit Meetingrekord und Jahres-Weltbestleistung von 70,53 m.Es war weltweit der erste 70-m-Wurf seit zwei Jahren und die neuntbeste Leistung mit dem neuen Speer (seit 1999) überhaupt. Zweite wurde die frühere Europameisterin Linda Stahl (Leverkusen) mit ordentlichen 65,35 m.

Harting gewinnt klar

Schon am Donnerstag hatte sich Obergföll Ex-Weltmeisterin Abakumowa beim Diamond-League-Meeting in Zürich klar geschlagen geben müssen. Bei der WM in Moskau lag Obergföll mit 69,05 m überraschend klar vorne, Abakumowa wurde mit 65,09 nur Dritte.

Auf verlorenem Posten stand erwartungsgemäß auch Kugelstoß-Vizeweltmeisterin Christina Schwanitz (LV Erzbegirge) gegen Moskau-Siegerin Valerie Adams (Neuseeland). Adams stieß sechsmal über die 20-m-Marke und kam bei ihrem besten Versuch auf 20,58 m, Schwanitz wurde mit 19,43 m Zweite. Altmeisterin Nadine Kleinert (Magdeburg), die letztmals bei einem Wettkampf in einem großen Stadion antrat, kam mit 17,73 m auf Platz vier.

Diskus-Weltmeister Robert Harting hat sich bei seinem Heimspiel keine Blöße gegeben und beim ISTAF in Berlin einen eindrucksvollen Sieg gefeiert. Der 28-Jährige kam in seinem vierten Versuch auf 69,02 m und setzte sich damit vor dem Magdeburger Martin Wierig (66,73) sowie dem Polen Robert Urbanek (64,97) durch. Der für den SSC Berlin startende Harting wurde von den 53.000 Zuschauern im Olympiastadion frenetisch gefeiert.

Holzdeppe verletzt

Die Frankfurterin wurde im Olympiastadion mit 74,62 m Dritte. Die WM-Revanche gewann Vizeweltmeisterin Anita Wlodarczyk (Polen), die mit 77,15 m deutlich vor Moskau-Siegerin Tatjana Lysenko (Russland/74,89) lag. Kathrin Klaas (Frankfurt) wurde mit 69,69 m Fünfte.

Die deutschen Stabhochsprung-Stars haben beim ISTAF in Berlin ein Desaster erlebt. Zunächst verletzte sich Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) bei Aufwärmsprints an der Wade und konnte nicht antreten. Danach scheiterten der Olympiazweite Björn Otto (Köln) und der WM-Fünfte Malte Mohr (Wattenscheid) dreimal an ihrer Einstiegshöhe von 5,50 m.

"Ich bin schon sehr enttäuscht", sagte Holzdeppe im ZDF: "Ich hatte mich sehr auf das ISTAF gefreut."