Gatlin: Eine Kampfansage an Bolt

SID
Justin Gatlin gewinnt die 100 Meter beim Diamond-League-Meeting in Monte Carlo
© getty

Glanzzeiten nach dem Doping-Wirbel: Erst rannte Langstrecken-Olympiasieger Mo Farah in 3:28,81 Minuten Europarekord über 1500 m und der Kenianer Asbel Kiprop in 3:27,72 Jahres-Weltbestzeit. Dann lieferte Justin Gatlin beim hochkarätigen Diamond-League-Meeting in Monte Carlo über 100 Meter eine Kampfansage an Usain Bolt, wenn auch nur in 9,94 Sekunden.

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"Ich will in Moskau in Bestform sein und Usain das Siegen so schwer wie möglich machen", meinte der Olympiasieger von Athen 2004. Nach den Dopingaffären um Tyson Gay (ebenfalls USA), der fest für Monaco eingeplant war, und Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) setzte der 31-Jährige in Monaco ein Zeichen.

Gatlin, der selbst wegen Dopings vier Jahre gesperrt war, wies sieben Rivalen mit Saisonbestmarken unter zehn Sekunden in die Schranken. Zweiter in 9,96 wurde Aufsteiger Dentarius Locke (USA).

Doch sensationell war zuvor der 1500-m-Lauf. Farah steigerte die fast 16 Jahre alte Europa-Bestmarke des spanischen Olympiasiegers Fermin Cacho (3:28,95) um 0,14 Sekunden. "Ich wollte einfach sehen, wo ich auf dieser kurzen Distanz stehe", meinte ein strahlender Mo Farah ein Jahr nach seinem Double über 5000 und 10.000 m bei den Sommerspielen in London.

Kiprop überflügelt Farah

Keine Chance hatte er gegen den Mann, der an der Themse schon auf den 1500 m triumphiert hatte. Kiprop lief die viertbeste Zeit der Geschichte, näherte sich dem 15 Jahre alten Weltrekord des Marokkaners Noureddine Morceli (3:26,00) bis auf 1,72 Sekunden.

Glanzzeiten gab es am laufenden Band: Erst durch die US-Staffeln, die bei den Männern in 37,58 und bei den Frauen in 41,75 Jahres-Weltbestzeit liefen. Dann steigerte sich Weltmeisterin Amantle Montsho (Botswana) in einem hochklassigen 400-m-Lauf auf 49,33 Sekunden.

Ebenfalls Nummer eins in der Welt ist drei Wochen vor dem WM-Auftakt (10. bis 18. August in Moskau) Edwin Soi (Kenia) nach seinen 12:51,34 Minuten über 5000 m.

DLV-Athleten enttäuschen

Nur Dritter mit 5,70 m wurde der Olympiazweite Björn Otto (Köln) beim erneuten Stab-Triumph des Franzosen Renaud Lavillenie, der mit 5,86 m als Sieger feststand. Ein Jahr nach Olympia-Bronze zählte Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) zu den fünf Athleten, die ihre Anfangshöhe rissen.

Mit dem Speer erzielte Tschechiens Europameister Vítezslav Veselý mit 87,68 m Jahres-Weltbestweite. Diskus-Olympiasiegerin Sandra Perkovic setzte ihre fast schon historische Serie in der DiamondLeague mit dem sechsten Sieg beim sechsten Saisonstart fort (65,30).

Enttäuschende Sechste mit nur 60,51 m wurde die WM-Zweite Nadine Müller (Halle/Saale), nicht am Start war die erste gemeldete Anna Rüh (Neubrandenburg).