Weltrekordlerin Heidler scheitert in Qualifikation

SID
Betty Heidler kam beim Hammerwerfen lediglich auf 65,06 Meter und schied aus
© Getty

Schock für Betty Heidler und die deutschen Leichtathleten. Die Weltrekordlerin verpasste bei der Europameisterschaft in Helsinki nach "katastrophaler Leistung" mit 65,06 Metern das Finale im Hammerwerfen. Dagegen zog Diskus-Weltmeister Robert Harting mit guten 65,49 Metern locker in den Endkampf ein.

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"Ich kann mich nur beim Publikum entschuldigen. Ich habe einfach nicht in den Wettbewerb hinein gefunden", sagte Betty Heidler nachdem sie die ersten Tränen in ein dickes weißes Handtuch gewischt hatte.

Dass die Frankfurterin nach zwei ungültigen Versuchen im dritten mehr als 14 Meter hinter ihrer Bestweite zurückblieb, fand auf der Tribüne ihr Trainer Michael Deyle "unterirdisch. Das geht eigentlich gar nicht. Technisch war das eine Katastrophe."

Titelverteidigerin Betty Heidler, der gelegentlich bei wichtigen Wettbewerben die Nerven flattern, wollte nach dem bitteren Aus keine Schlüsse mit Blick auf ihr olympisches Gold-Ziel schließen. "Man könnte sagen: Die Premiere hat nicht geklappt, die Kür kann nur besser werden. Aber das nutzt mir hier nix mehr." Heidlers Frankfurter Teamgefährtin Kathrin Klaas schaffte 68,95 Meter, was zu Platz vier und der lockeren Final-Teilnahme reichte.

Harting unausgeschlafen

"Im Moment fühle ich mich wegen des harten Trainings ziemlich müde. Die Beinkraft fehlt", sagte Robert Harting entschuldigend, obwohl der Berliner mit 65,49 Metern die drittbeste Weite warf und auch noch auf einen Versuch verzichtete. "Ich befinde mich sozusagen im Tal und beginne, den Berg wieder hinaufzuklettern."

Als am Freitag die Diskuswerfer ab 9.00 Uhr im altehrwürdigen Olympiastadion von 1952 als erste Leichtathleten des dritten Wettkampftages ihre Arbeit aufnahmen, waren aber nicht nur Robert Hartings Beine müde. "Ich habe das Spiel unserer Fußballer nur eine Halbzeit angesehen und dann ausgeschaltet und wollte unbedingt einschlafen. Das hat nicht geklappt. Aber jetzt habe ich ja genügend Zeit zum Schlafen".

Roleder und Hildebrand im Halbfinale

Dann lächelte der 2,01-Meter-Hüne: "Jetzt noch schön Physiotherapie. Das muss sein. Auch hier kannst du dich nicht einfach in den Ring stellen und denken, dass alles von allein super wird."

Neben Harting qualifizierte sich auch Markus Münch von der LG Wedel/Pinneberg mit 62,83 Metern als Zehnter für das Finale der besten Zwölf am Samstag (18.10 Uhr/MESZ). Der Magdeburger Martin Wierig warf nur 61,34 Meter und schied als 16. aus.

Die Hürdensprinterinnen Cindy Roleder (Leipzig/13,12 Sekunden) und Nadine Hildebrand (Kornwestheim/13,15) erreichten die Semifinals ebenso wie über 200 Meter Sebastian Ernst (Wattenscheid/20,96) sowie Sven Knipphals (Wolfsburg/20,94).

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