Hochspringerin Friedrich sagt Start ab

SID
Ariane Friedrich konnte bislang immer noch nicht die Olympianorm erfüllen
© Getty

Hochsprung-Ass Ariane Friedrich droht das Olympia-Aus. Wegen Magenproblemen hat die WM-Dritte von 2009 wenige Stunden vor Beginn der Leichtathletik-EM in Helsinki ihren Start in der Qualifikation abgesagt. Ob Friedrich am kommenden Sonntag die letzte Qualifikationsmöglichkeit beim Meeting in Eberstadt wahrnehmen kann, ist derzeit noch offen.

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"Wir werden alles versuchen, diese letzte Chance noch einmal wahrzunehmen. Wir geben erst dann auf, wenn es keine Chance mehr gibt", sagte Trainer und Manager Günter Eisinger.

Die Frankfurterin wollte in der finnischen Hauptstadt endlich die Norm für die Olympischen Spiele in London erfüllen. Diese steht bei 1,95 Meter, Friedrich schaffte in ihrer mäßigen Olympiasaison erst 1,92 Meter.

Bitter für Friedrich

In der Nacht zum Mittwoch hatte Friedrich mit heftiger Übelkeit zu kämpfen. "7.30 Uhr hat unser Teamarzt Professor Andreas Nieß entschieden, den Wettkampf abzusagen. Das ist sehr bitter für Ariane", sagte Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen.

Wie Zimmerkollegin Marie-Laurence Jungfleisch nach ihrem Aus in der Hochsprung-Qualifikation berichtete, war Ariane am Abend zuvor noch Sushi-Essen. "Ja, aber das machen wir seit fünf Jahren vor jedem Wettkampf so", erklärte Eisinger. Der Coach hatte in der Nacht sein Handy aus und war am Morgen gegen 5.00 Uhr zu seiner Athletin ins Hotelzimmer geeilt, als er von der bitteren Nachricht erfuhr.

Eisinger: "Mit der Psyche hat es nichts zu tun"

Trotz der Magenprobleme wollte die deutsche Rekordhalterin zunächst am liebsten noch starten - doch der Kreislauf habe nicht mitgespielt, wie Eisinger berichtete. Er betonte: "Mit der Psyche, wie manche spekuliert haben, hat es definitiv nichts zu tun." Die Bedingungen waren für Friedrich optimal - Wetter und Konkurrentinnen passten: "Sie war gestern absolut euphorisch, hatte ein hervorragendes Krafttraining absolviert. Deshalb ist es so bitter, dass sie heute nicht starten konnte."

Ariane Friedrich ist nicht der erste prominente Ausfall bei dieser EM: Schon am Dienstag musste der beste deutsche 200-Meter-Sprinter Aleixo-Platini Menga wegen eines Kreuzband- und Außenbandanrisses im Training absagen, am Mittwochmorgen fehlte 100-Meter-Spezialist Tobias Unger wegen Kniebeschwerden. Schon im Vorfeld hatte Speerwurf-Weltmeister Matthias de Zordo mit einer Ellenbogenverletzung seinen EM-Verzicht erklärt.

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