Überflieger Bolt und Vlasic unter Druck

SID
Usain Bolt steht vor der Leichtathletik-WM in Deagu unter Druck
© Getty

Viereinhalb Wochen vor dem Auftakt der Leichtathletik-WM stehen die Überflieger Usain Bolt und Blanka Vlasic unter Druck.

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"Ich bin nicht auf dem gleichen Level wie 2009, ich werde dieses Jahr keine 9,58 Sekunden laufen", bekannte Jamaikas Wundersprinter nach dem Zentimeter-Sieg von Monte Carlo in 9,88 Sekunden. Die Hochsprung-Weltmeisterin bezog nach ihrem erneut verpassten 100. Zwei-Meter-Wettkampf der Karriere eine böse Schlappe im Fernduell mit Anna Tschitscherowa. Die Russin verbesserte sich auf 2,07 m.

Deutschlands Leichtathleten setzten ihre Siegesserie in der Diamond-League-Meeting fort. Diskuswerferin Nadine Müller (Halle/Saale) sorgte mit 65,90 m bereits für den zwölften deutschen Erfolg in der Königsklasse, für sie selbst war es nach dem Triumph in Birmingham der zweite.

Obergföll mit herber Niederlage

Dagegen erlitt Christina Obergföll (Offenburg) beim Anlauf auf den vierten Speerwurf-Sieg der Wettkampf-Serie mit 64,86 m eine herbe Niederlage gegen Tschechiens Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Barbora Spotakova, die ihr mit 69,45 m im letzten Versuch auch noch die Jahres-Weltbestmarke entriss. Malte Mohr (München), der zum Auftakt in Doha gewonnen hatte, wurde mit 5,75 m Stab-Zweiter hinter Frankreichs Europameister Renaud Lavillenie (5,90).

Für einen Eklat sorgten unter den Augen von Fürst Albert zwei französische Stars, die drei Jahre nach ihren Olympiamedaillen von Peking vorläufig gesperrt wurden. Der 1500-m-Olympiadritte Mehdi Baala und der 3.000-m-Hindernis-Zweite Mahiedine Mekhissi Benabbad hatten sich im Ziel mit Kopfstößen und Faustschlägen attackiert.

Bolt nur sechster in der Weltrangliste

Bolt, der bei der 10. Station der Diamond League vor 18.400 Zuschauern gerade noch die erste Saison-Niederlage abwendete ("Ich muss meine Reaktion am Start und die ersten 40 Meter verbessern"), steigerte seine bisherige Saisonbestzeit zwar um 0,03 Sekunden.

Doch vor der WM in Daegu (27. August bis 4. September) ist Jamaikas Weltstar mit seinen 9,88 nur Sechster der Weltrangliste. Angeführt wird diese von seinen Rivalen, die in Monte Carlo fehlten: Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika/9,78) und dem verletzten US-Star Tyson Gay (9,79).

Kiprute verpasst über 3000-m-Hindernis nur knapp den Weltrekord

Die Show hätte allen fast Kenias 3000-m-Hindernis-Olympiasieger Brimin Kipruto gestohlen, der in 7:53,63 Minuten den Weltrekord nur um 0,01 Sekunden verpasste.

Für Jahres-Weltbestmarken hatten zuvor schon Nixon Kiplagat über 1500 m auf 3:31,74 Minuten, Weltrekordler David Rudisha (ebenfalls Kenia) über 800 m in ähnlich hochkarätigen 1:42,61, Ex-Weltmeisterin Amantle Montsho (Botswana) über 400 m in 49,71 Sekunden sowie der britische Europameister Mohammed Farah in 12:53,11 über 5000 m gesorgt.

Tschitscherowa steigert persönliche Bestmarke

Für Blanka Vlasic standen am Ende nur 1,97 m zu Buche, genau so wie bei den russischen Meisterschaften in Tscheboksary für die deklassierte Konkurrenz der WM-Zweiten Anna Tschitscherowa. Diese steigerte ihre Bestmarke an ihrem 29. Geburtstag um drei Zentimeter auf 2,07 m. Nur Vlasic (2,08) und die Bulgarin Stefka Kostadinowa beim 24 Jahre alten Weltrekord (2,09 m) sprangen jemals höher.

In Tscheboksary gab es zwei weitere Jahres-Weltbestzeiten. Über 800 m glänzte Europameisterin Maria Sawinowa mit der Steigerung auf 1:56,95 Minuten, über 400 m lief Anastasija Kapatschinskaja nach einer Dopingsperre 49,35 Sekunden.

Deutscher Nachwuchs bei der U-20-EM stark

Jahres-Weltbestmarke bedeuteten in Rio de Janeiro bei der Militär-WM auch die 5,91 m des polnischen Stabhochspringers Pawel Wojciechowski.

In Tallinn hat der deutsche Nachwuchs am dritten Tag der U-20-EM vor dem Schlusstag bereits vier Mal Gold gewonnen.

Siege feierten Gesa Felicitas Krause (Frankfurt/Main) in 9:51,08 Minuten über 2000 m Hindernis, Hagen Pohle (Potsdam) in 40:43,73 Minuten im 10.000-m-Bahngehen und Lena Urbaniak im Kugelstoßen mit 16,31 m.

Zuvor hatte schon Shanice Craft (Mannheim) mit 58,65 m im Diskuswerfen gewonnen.

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