Guter Zehnkampf-Start für "Rebell" Behrenbruch

SID
Pascal Behrenbruch wurde überraschend nicht für die Europameisterschaft nominiert
© Getty

Pascal Behrenbruch ist gut ins Mehrkampf-Meeting im französischen Talence gestartet. Zur Halbzeit des Zehnkampfs belegt der 25-Jährige mit 4188 Punkten Rang drei.

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"Rebell" Pascal Behrenbruch hat beim Mehrkampf-Meeting im französischen Talence einen guten ersten Tag hingelegt. Der Frankfurter belegte bei Halbzeit des Zehnkampfes mit 4188 Punkten den dritten Platz und rangierte damit auch vor Frankreichs Europameister Romain Barras (Sechster mit 4121). Als Spitzenreiter geht der Ukrainer Olexi Kasjanow mit 4295 Punkten vor dem Kubaner Yordani Garcia (4226) in den zweiten Tag.

Mit soliden 11,04 Sekunden über die 100m startete Behrenbruch in den Zehnkampf. Im Weitsprung flog der WM-Sechste auf die persönliche Bestweite von 7,18m. Im Kugelstoßen folgten hervorragende 16,43m.

Zweikampf bei den Siebenkampf-Frauen um Titel

Anschließend meisterte der 25-Jährige 1,99m im Hochsprung und lief die 400m in 50,16 Sekunden. Bei den Frauen zeichnet sich ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen der Olympiadritten Tatjana Tschernowa (Russland/3828 Punkte) und der EM-Zweiten Natalija Dobrynska (Ukraine/3804) ab. Deutsche Siebenkämpferinnen sind nicht am Start.

Der Start von Pascal Behrenbruch in Talence erfolgte gegen den Rat des Cheftrainers. "Ich habe vor den Augen von Herbert Czingon einen Test sehr erfolgreich absolviert. Dennoch hat mir der Deutsche Leichtathletik-Verband vom Start in Frankreich abgeraten.

Der DLV konnte mich zwar gegen meinen Willen von der EM fernhalten, aber den Start bei einem Meeting kann er mir nicht verbieten", sagte Behrenbruch, der aber versichert: "Ich bin nicht auf Konfrontation zum DLV aus, ich will künftig ein gutes Verhältnis zum Verband haben."

Wirbel um Nichtberücksichtigung für EM

Um die Nichtberücksichtigung von Pascal Behrenbruch für die EM in Barcelona hatte es einigen Wirbel gegeben. Ende Mai erlitt er in Götzis/Österreich einen Anriss der Plantarsehne, erfüllte aber dennoch mit 8069 Punkten die deutsche EM-Norm.

Ein später durch den Hürden-Fehlstart misslungener Leistungstest und das Untersuchungsergebnis durch DLV-Chefmediziner Helmut Schreiber, allerdings durch Atteste von Behrenbruch-Ärzten widerlegt, hatte den DLV zur Nichtnominierung für die EM bewogen.

Behrenbruchs Klage gegen den DLV vor dem deutschen Sportschiedsgericht in Köln lief letztlich ins Leere, weil die Meldefrist für die EM bereits verstrichen war. "Aber es entstanden mir Kosten von 5000 bis 6000 Euro. Das würde einem Fußball-Profi nicht weh tun - aber einem Leichtathleten", sagt Behrenbruch.

In Talence will er nun zumindest seine Kosten für Vorbereitung und Start über das Preisgeld einspielen. "Ich will möglichst 8200 Punkte machen", sagt Behrenbruch. Bei der WM 2009 in Berlin war er mit Bestleistung von 8439 Zählern Sechster geworden.

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