Handschuh-Streit: Dzemski legt nach

SID
Dirk Dzemski (l.) und Robert Stieglitz nach dem Triumph über Arthur Abraham
© getty

Dirk Dzemski, Trainer von Box-Weltmeister Robert Stieglitz, lässt im Handschuh-Streit mit Ex-Champion Arthur Abraham nicht locker.

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"Ich wollte das Thema ansprechen. Es sieht doch komisch aus, wenn Arthur sich genau das Paar aussucht, das leichter als die anderen ist", sagte der 40 Jahre alte Coach dem Sport-Informations-Dienst und bestätigte damit einen Bericht der "Sport-Bild".

Dzemski hatte einen Tag vor dem WM-Sieg seines Schützlings am 23. März in Magdeburg gegen Abraham moniert, dass es beim Vorstellen der Handschuhe zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Der Coach bestand darauf, das Material zu wiegen. Dabei stellte sich heraus, dass Abrahams Handschuhe statt der vorgeschriebenen zehn Unzen (283,5 Gramm) nur neun gewogen hätten.

"Wollte die Sache gerne klarstellen"

In den Augen des Stieglitz-Trainers drohte ein Regelverstoß. Bei leichteren Fäustlingen ist weniger Polsterung vorhanden, der Punch des Boxers ist härter - ein klarer Vorteil für die Ecke von Abraham mit Trainer Ulli Wegner. "Ich wollte die Sache gerne klarstellen", so Dzemski.

Abrahams Management reagierte mit Kopfschütteln, drohte sogar mit juristischen Schritten. "Wir haben die Sache zur Kenntnis genommen. Wir behalten uns rechtliche Schritte vor und fordern Herrn Dzemski auf, endlich Beweise für seine Vorwürfe zu liefern", sagte Geschäftsführer Frederick Ness vom Sauerland-Stall.

Fehler bei der Fertigung

Mittlerweise hat offenbar Ausrüster adidas die Schuld auf sich genommen. Angeblich soll es bei der Fertigung in Pakistan zu Fehlern gekommen sein. "Weder Ulli Wegner noch Sauerland hatten damit irgend etwas zu tun. Der Fehler lag bei uns", sagte ein Mitarbeiter des Ausrüsters.

Geboxt wurde letztendlich mit regelkonformen Handschuhen. Stieglitz gewann durch technischen K.o. nach der dritten Runde. Abrahams linkes Auge war nach einem Wirkungstreffer stark zugeschwollen, er trat zur vierten Runde nicht mehr an. Offen blieb, ob es zu einem dritten Aufeinandertreffen der Kontrahenten kommt. Eine Einigung darüber scheint - zumindest angesichts des jüngsten Handschuh-Streits - in weite Ferne gerückt zu sein.