"Beach Boys" Brink und Reckermann daheim

SID
Erster Olympiasieg im Beachvolleyball für Deutschland: Julius Brink und Jonas Reckermann
© Getty

Die Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann sind im Schnellverfahren zu Medienprofis geworden. "Wir fühlen uns als Botschafter und wollen Werbung für unseren Sport machen", sagte Jonas Reckermann vor Deutschen Meisterschaft am Wochenende in Timmendorfer Strand, bei der die Überraschungssieger von London natürlich im Mittelpunkt stehen.

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Seit ihrem Erfolg in Sichtweite des Buckingham Palace hat sich das Leben des 30-Jährigen Brink und des 33-Jährigen Reckermann komplett verändert. Autogrammstunden und Fernsehinterviews sind plötzlich Alltag. Beim "Aktuellen Sportstudio" und Markus Lanz waren sie zu Gast, bald steht ein Besuch bei Stefan Raab an.

"Es ist eine Situation, die wir vorher nicht kannten und uns nicht ausmalen konnten. Es ist toll, dass so etwas im Beach-Volleyball möglich ist", sagt Jonas Reckermann. "Wir versuchen einfach, unsere Natürlichkeit zu behalten und keine Rolle zu spielen." Positive Auswirkungen des Medienrummels hat er bereits in seinem privaten Umfeld festgestellt: "Freunde haben mir erzählt, dass ihre Kinder jetzt unbedingt Beach-Volleyball spielen möchten. Das ist toll."

Gedanken an 2016

Noch vor wenigen Monaten war die Olympia-Teilnahme in Gefahr. Jonas Reckermann litt unter Schmerzen an der Schulter. "Es war nicht einfach, als nach vier bis sechs Wochen noch immer keine Besserung eintrat", erinnert er sich. "Es macht mich stolz, wie wir als Team damit umgegangen sind", ergänzt Brink, "wenn man nun zurückschaut, ist es eine schöne Geschichte."

Die schöne Geschichte soll am Wochenende in Timmendorfer Strand fortgesetzt werden. Nachdem sie kürzlich ein Turnier in Polen abgesagt haben, sind sie nun hochmotiviert. "Wir sind nicht hierhergekommen, nur um Interviews zu geben und Autogramme zu schreiben", sagt Jonas Reckermann. "Die Fans werden super Sport erleben. Timmendorf ist immer ein Highlight", sagt Brink.

Als Top-Favoriten möchten sie sich nicht bezeichnen. "Es wird nicht leicht. Die Trainingsmöglichkeiten wurden uns die letzten Tage durch die Termine genommen", sagt Brink. Die Mannschaften spielen um ein Gesamtpreisgeld von 50.000 Euro, jedes Siegerteam erhält zudem je einen Kleinwagen. In den vergangenen drei Jahren gewannen Brink und Reckermann das ranghöchste nationale Turnier. Zu den stärksten Kontrahenten dürften diesmal die Olympiateilnehmer Kay Matysik und Jonathan Erdmann zählen.

Über ihre ferne Zukunft möchten die beiden Olympiasieger noch nicht nachdenken. "Wir werden unsere Zusammenarbeit auch im kommenden Jahr fortsetzen", erklärt Julius Brink. "Aber wir können noch nicht sagen, wie es für Olympia 2016 aussieht. Im Winter kommenden Jahres werden wir vielleicht darüber etwas von uns hören lassen."

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