FC Bayern will neues Machtverhältnis

SID
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Bayern München will Platzhirsch Brose Bamberg mittelfristig als Nummer eins im deutschen Basketball ablösen. Am Sonntag kommt es zum Gipfeltreffen.

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München/Hamburg. Uli Hoeneß genießt die Momentaufnahme in vollen Zügen: Erster mit seinem FC Bayern, klar vor Platzhirsch Brose Bamberg. So stellt sich der Präsident die Machtverhältnisse im deutschen Basketball vor. Und zwar auf Dauer. Am Sonntag kommt es zum Bundesliga-Gipfeltreffen zwischen den ambitionierten Münchnern und dem Serienmeister aus Franken.

Und Hoeneß rechnet schon. Wenn sich sein Team durchsetze, "wären wir in einer sehr guten Position in Richtung Play-offs", sagte der 65-Jährige der Münchner TZ. Und nutzte die gesteigerte Aufmerksamkeit vor dem direkten Duell, um seine großen Pläne mit den Basketballern zu skizzieren: Hoeneß will in die lukrative EuroLeague. Dort vertritt Kontrahent Bamberg seit Jahren die deutschen Farben.

"Ich kann mir vorstellen, dass die Marke FC Bayern für diesen Wettbewerb sehr attraktiv ist", sagte Hoeneß, der Gespräche über eine A-Lizenz führen will. Diese kommt einer Art Dauerticket gleich. Auch Bamberg lotet hier die Möglichkeiten aus, hat sich bislang jeweils als Meister qualifiziert.

Mit Fertigstellung der neuen Halle, die spätestens Ende 2021 stehen soll, streben die Münchner eine "gewisse Planungssicherheit" an. Aktuell spielt das Team von Trainer Sasa Djordjevic höchst erfolgreich im EuroCup. Nach sechs Siegen sind die Bayern frühzeitig für die Top 16 qualifiziert. "Wir schauen nur darauf, was als nächstes kommt", sagte Djordjevic und dachte frühzeitig an Bamberg.

Bamberg mit Aufholjagd gegen Barcelona

Die Franken hatten den Konkurrenten aus dem Süden mit einer furiosen Aufholjagd in der EuroLeague wieder einmal überstrahlt. Trotz eines 26-Punkte-Rückstandes schlug die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri den FC Barcelona noch mit 84:81 (37:49) und begeisterte die Zuschauer in Nürnberg. Zum ersten Mal in dieser Saison war der deutsche Meister in die Nachbarstadt umgezogen. Der Klub plant, künftig seinen Einzugsraum weit über die Grenzen der eigenen 75.000-Einwohner-Stadt hinaus zu erweitern. Auch, um den Münchnern wirtschaftlich weiter Paroli bieten zu können.

Unter sportlichen Gesichtspunkten verläuft die Saison der Bamberger bislang zumindest in der Bundesliga nicht zufriedenstellend. Brose hat schon drei Spiele verloren, München nur eins. Geht das Spitzenspiel an den FC Bayern, dürften es die Bamberger ziemlich schwer haben, bis zum Ende der Hauptrunde noch vorbeizuziehen.

Und die Gastgeber haben einen großen Vorteil. Bamberg absolviert am Wochenende sein drittes Spiel in sechs Tagen. Nach dem kräftezehrenden Duell mit Barcelona stand am Freitag noch eine Partie bei Armani Mailand (20.45/telekomsport.de) auf dem Programm.

Selbst Uli Hoeneß kann das nicht verstehen. "Das ist nicht in Ordnung. Das ist nicht fair. Da fehlt das Fingerspitzengefühl", sagte der Bayern-Präsident. Seine Mannschaft könne seit dem Spiel gegen Galatasaray Istanbul am Mittwoch "warten, bis die kommen."

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