Bamberg: "Uns wurde in den Arsch getreten"

SID
Nikos Zisis steckt mit Brose Bamberg in der Krise
© getty

Meister Brose Bamberg kommt einfach nicht in Schwung. Die BBL-Niederlage bei den MHP Riesen Ludwigsburg war bereits die zweite im fünften Spiel, ganz oben steht Alba Berlin.

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Andrea Trinchieri nahm kein Blatt vor den Mund. "Uns wurde in den Arsch getreten, und leider hat uns das auch noch gefallen", sagte der Trainer von Basketballmeister Brose Bamberg nach einer ganz schwachen Vorstellung seiner Mannschaft. Das überraschend klare 74:91 (32:50) bei den MHP Riesen Ludwigsburg war für die Franken bereits die zweite Niederlage im fünften Bundesligaspiel.

Während der frühere Serienmeister Alba Berlin nach dem 95:61 (41:36) gegen Aufsteiger Rockets Erfurt mit 12:2 Punkten ganz oben steht, läuft Bamberg (6:4) den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Wettbewerbsübergreifend haben die Franken vier von sieben Spielen verloren, der Fehlstart ist nun endgültig perfekt - auch wenn die Verantwortlichen wegen der großen Veränderungen im Kader mit Schwierigkeiten gerechnet hatten.

Bambergs Nikos Zisis: "Peinliche Vorstellung"

Trinchieri gratulierte Ludwigsburg zu einem "hochverdienten Sieg. Ein Reboundduell von 40:25 sagt viel über die Energie aus. Es war wirklich peinlich so eine Leistung abzuliefern", kritisierte der Italiener und sprach sogleich eine Drohung aus. "Manche Spieler verstehen noch nicht, was es bedeutet für eine Organisation wie Brose Bamberg zu spielen. Das sollten sie schnellstmöglich lernen."

Auch Guard Nikos Zisis ging mit sich selbst und der Mannschaft hart ins Gericht: "Das war eine peinliche Vorstellung. Das hatte nicht viel mit Basketball zu tun. Es ist eine Frage der Mentalität, es geht um Charakter und Persönlichkeit. Das war kein Kampf."

Ebenfalls unerwartet stolperte der bisherige Spitzenreiter s.Oliver Würzburg. Das Team von Dirk Bauermann unterlag im Duell der ehemaligen Bundestrainer bei den Löwen Braunschweig und Frank Menz 71:73 (34:34). "Wir haben über vierzig Minuten nicht genug investiert gegen eine Mannschaft, die den Sieg unglaublich wollte", sagte Bauermann.

Alba Berlin nach Sieg gegen Erfurt Tabellenführer

Bei Alba konnte der neue Chefcoach Aito Garcia Reneses zufrieden sein. "Die hohe Punktedifferenz lässt es wie einen leichten Sieg wirken, aber der war es erst ganz am Schluss", sagte der 70-jährige Spanier. Nach der Pause sei seine Mannschaft "in einen deutlich besseren Rhythmus gekommen".

Berlin führt in der Tabelle vor Würzburg (10:2), Ludwigsburg, Bayern München, medi Bayreuth und den Frankfurt Skyliners (alle 8:2). Die Bayern spielen am Sonntag bei den Eisbären Bremerhaven, Frankfurt und Bayreuth treffen direkt aufeinander.

Dass Bamberg in Ludwigsburg so klar verlor, war sicherlich auch dem EuroLeague-Einsatz am Donnerstag bei Panathinaikos Athen (83:93) geschuldet. "Heute musste Bamberg 48 Stunden nach dem Spiel schon wieder ran. Letztlich ist in dieser Liga immer die Tagesform entscheidend", sagte Riesen-Trainer John Patrick. Mann des Abends war der Ludwigsburger Adam Waleskowski mit 20 Punkten und elf Rebounds.

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