"Kevin Durant ist mein Vorbild"

Isaiah Hartenstein (r.) war für Deutschland bei der U-16-EM dabei
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Isaiah Hartenstein ist eines der größten Talente in Deutschland. Der 16-jährige Forward der Artland Dragons spricht im Interview über Tribünengast Michael Jordan, ein Treffen mit Carmelo Anthony und den Traum von der NBA.

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SPOX: Isaiah, Du hast einen ziemlich aufregenden Sommer hinter Dir. Erst das Jordan Brand Classic in Barcelona und später in New York, dann das Eurocamp in Treviso und abschließend die U-16-EM. Merkst Du so langsam, dass es ernst wird und die Profi-Karriere greifbar ist?

Isaiah Hartenstein: Ja, das merkt man schon ein wenig. Vor allem dann, wenn man gegen bessere Spieler spielt und nicht nur auf Gegner aus der näheren Umgebung trifft. Dort sind die besten Spieler Europas und man trifft auch auf ältere Gegenspieler, die schon mehr Erfahrung haben. Das ist schon anders.

SPOX: Was war Dein persönliches Highlight?

Hartenstein: Brooklyn! Das hat mir riesigen Spaß gemacht. Es war toll, sich mit den ganzen Spielern aus Europa, Afrika und Kanada auszutauschen. Einfach zu erfahren, wie die sich vorbereiten und trainieren und welche Vor- und Nachteile das hat. Da habe ich viel gelernt.

SPOX: Ist es nicht komisch, dort hinzukommen und niemanden zu kennen?

Hartenstein: Ach, ich kannte die meisten Jungs aus Europa. Die aus Afrika und Kanada jetzt nicht, aber eigentlich ist es auch egal. Wir waren alle wegen Basketball da und das verbindet uns. So gab es immer ein Gesprächsthema.

SPOX: Du hast in Brooklyn vor den Augen von Michael Jordan gespielt. Warst Du ein wenig nervöser als sonst?

Hartenstein: Ein bisschen schon. Wenn man auf die Tribüne schaut und dort das Kindheitsidol sitzt, dem man immer nachgeeifert hat und dessen Schuhe man sich gekauft hat, dann ist das schon etwas Besonderes. Immerhin saß er da und hat sich mein Spiel angeschaut.

SPOX: In New York hast Du auch Knicks-Star Carmelo Anthony getroffen. Was hat er Dir mit auf den Weg genommen?

Hartenstein: Er hat mir gesagt, dass ich versuchen soll, so hart wie möglich zu arbeiten und mich auch nicht von anderen Leuten beeinflussen lassen soll, egal, was sie auch sagen. Ich soll meinen Weg einfach weiterverfolgen.

SPOX: Du hast sicher auch gesehen, welche Spieler in der Vergangenheit bei der Veranstaltung dabei waren. Anthony, LeBron James, Kevin Durant zum Beispiel. War das eine zusätzliche Motivation?

Hartenstein: Vorher habe ich mich gar nicht so damit beschäftigt, aber als ich dann da war, war das natürlich schon ein Thema. No.1-Pick Andrew Wiggins war ja 2013 auch dabei. Man hat schon gemerkt, was man geschafft hat und wo man auch noch hinkommen kann.

SPOX: Trotz Deiner Größe bist Du ein sehr beweglicher Spieler. Hast Du das spezifisch trainiert?

Hartenstein: Eigentlich nicht. Wir trainieren zwar auch Athletik, aber ich mache das nicht spezifisch. Ich denke, dass ich auch eine Menge von meinem Vater (Vater Florian spielte von 2001 bis 2012 als Center in der BBL, Anm. d. Red.) geerbt habe. Er war sehr athletisch und beweglich als Spieler.

SPOX: Wo siehst Du noch Verbesserungsbedarf?

Hartenstein: Auf jeden Fall in der Defense. Im Post kann ich sicher auch noch besser werden.

SPOX: Dein Vater kam als Center eher über die Physis. Inwieweit kann er Dir weiterhelfen?

Hartenstein: Mein Vater ist mir natürlich eine Hilfe, aber das geht auch über das tägliche Training hinaus. Er unterstützt mich auch in anderen Bereichen, damit ich mich zurechtfinde. Außerdem war er auch nicht immer so breit, wie er jetzt ist. (lacht) Er war früher eher so schlaksig wie ich. Das zeigt, dass ich dort auch noch hinkommen kann. Ich habe aber eine Spannweite von 2,20 Meter. Da ist es nicht so leicht, Masse aufzubauen. Er gibt mir ein paar Tipps.

SPOX: Du spielst als Forward. Gerade in der NBA gibt es auf dieser Position eine Fülle an guten Spielern. Hast Du ein Vorbild?

Hartenstein: Kevin Durant. Er ist auch sehr groß und beweglich und ist innen und außen gefährlich. Ich versuche deshalb, mir Dinge abzuschauen und mein Spiel so zu gestalten wie er.

SPOX: Wie schwer ist eigentlich nach den ganzen Highlights, die Du hattest, wieder nach Deutschland zu kommen und vor vielleicht 100 Zuschauern in der JBBL zu spielen?

Hartenstein: Das ist eigentlich nicht schwer. Wir haben auch meistens mehr Zuschauer. (lacht) Das Publikum unterstützt uns großartig, deswegen spiele ich auch einfach gerne in Quakenbrück. Es macht immer Spaß.

Seite 1: Hartenstein über den Jordan Brand Classic, Melo und sein Vorbild

Seite 2: Hartenstein über die Dragons, Partys und seine Zukunft

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