BBL-Finale: Kuh-Alarm in Oldenburg

Von Felix Götz
Trotz des Umzugs in die kleinere Sporthalle sind Julius Jenkins und Oldenburg heiß auf Revanche
© getty

Aufgrund der Holstein-Schau findet Spiel 2 der Final-Serie zwischen Oldenburg und Bamberg in der kleinen Arena statt (Mi., 20.15 Uhr im LIVE-TICKER). Machowski glaubt an den Ausgleich, Fleming setzt auf Lockerheit.

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Das geht auf keine Kuhhaut: Am Mittwoch um 20.15 Uhr steigt Spiel zwei der BBL-Final-Serie zwischen den EWE Baskets Oldenburg und den Brose Baskets Bamberg. Da in der EWE Arena ein Rinderzucht-Wettbewerb stattfindet, müssen die Baskets in ihre kleinere Halle umziehen. Heiß ist Oldenburg trotzdem. Coach Sebastian Machowski geht davon aus, dass der Ausgleich gelingt. Bambergs Trainer Chris Fleming hofft auf einen befreiten Auftritt.

Fast ganz Oldenburg ist angesichts der zweiten Finalteilnahme in der Historie der EWE Baskets im Basketball-Fieber. Doch weil in der EWE Arena die Holstein-Schau für Kühe mit Jungzüchterwettbewerb und Züchtertreffen über die Bühne geht, muss das Team von der Hunte vor 3000 statt 6000 Fans spielen.

Die Tickets waren innerhalb von einer Minute vergriffen. Deshalb findet auf dem Vorplatz der EWE Arena ein Public Viewing statt. Sebastian Machowski und seine Mannen wollen den Fans unbedingt ein zweites Heimspiel schenken. Dazu muss nach der 63:65-Pleite in Bamberg ein Sieg vor heimischem Publikum her.

"Wir werden bereit sein"

"Wir werden bereit sein, zum 1:1 auszugleichen", kündigte Machowski an. Der Trainer kann aller Voraussicht nach wieder auf Forward Rickey Paulding zurückgreifen, der im ersten Spiel wegen Wadenproblemen aussetzte.

Kurios: Obwohl Oldenburg bei seiner bisher einzigen Finalteilnahme den Titel holte, hat der Tabellenzweite der regulären Saison eine negative Final-Heimbilanz. 2009 gegen Bonn wurden die ersten beiden Partien zu Hause verloren, ehe in Spiel fünf mit einem Sieg vor eigenem Publikum der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte gelang.

"Wir sind in guter Verfassung. Wir haben keine Zeit, um müde zu sein", verdeutlichte Guard Dru Joyce, dass die zweite Niederlage im zweiten Spiel fast schon dem Aus gleichkommen würde: "Wir müssen sehen, dass wir unsere Vorgaben noch besser erfüllen."

Fleming lobt Jenkins

Das Ergebnis mit nur 63 erzielten Punkten zeigt das Hauptproblem in Spiel eins auf. Aus dem Feld trafen die Oldenburger in Freak City lediglich 38,7 Prozent der Würfe. Deshalb setzen die EWE Baskets in der Offensive in Spiel 2 vor allem auf Julius Jenkins.

Der frühere Bamberger spielte nicht nur eine grandiose Halbfinal-Serie gegen Ulm, sondern war auch in der Stechert-Arena mit 15 Punkten der Topscorer der Partie. "Julius macht das, was er seit Jahren macht. Man kann ihn nicht komplett ausschalten, dafür ist er zu gut. Er ist sehr explosiv. Er spielt wie mit 25", lobte Bamberg-Coach Chris Fleming den mittlerweile 32-jährigen Guard des Gegners.

Fleming will sich taktisch allerdings nicht darauf beschränken, Jenkins aus dem Spiel zu nehmen. Der 42-Jährige, der 2008 von den Artland Dragons nach Bamberg gekommen war, hofft vielmehr darauf, dass sein Team nicht erneut "eine sehr verkrampfte Offensivleistung" zeigt, sondern "befreiter auftritt".

Oldenburg unter Druck

Obwohl Meister Bamberg klarer Favorit in der Best-of-Five-Serie ist, liegt der Druck nun bei den EWE Baskets. Das sieht auch Anton Gavel so: "Wir sind froh, dass wir 1:0 vorne sind. Jetzt ist natürlich Oldenburg am Drücker und wir wollen da bestehen."

Spiel drei findet am Sonntag um 16.05 Uhr in Bamberg statt. Am 19. Juni würde in Oldenburg die vierte Partie der Serie in der dann wieder kuhfreien EWE Arena über die Bühne gehen.

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