Bayern schafft Sweep - Bamberg besiegt Hagen

Von Marco Heibel / Martin Grabmann
Jared Homan (r.) und seine Bayern haben den Sweep gegen Alba Berlin geschafft
© getty

Bayern München hat dem einstigen Serienmeister ALBA Berlin auch im dritten Viertelfinalspiel der Best-of-Five-Serie die Grenzen aufgezeigt. Das Team von Svetislav Pesic bezwang lange Zeit abschlussschwache Albatrosse im Audi Dome mit 89:83 und steht erstmals seit dem Aufstieg in die BBL vor zwei Jahren im Playoff-Halbfinale.

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FC Bayern München - ALBA Berlin 89:83 (25:13, 19:15, 17:17, 28:38)

München: Rice (20), Homan, Troutman (beide 15), Thomas (14), Halperin (7), Hamann, Roberts (beide 5), Benzing, Jagla (beide 4)

Berlin: Schaffartzik (17), Wood (13), Byars (12), Idbihi (11), Thompson (9), Schultze (8), Miralles (7), Foster (6)

In einer verbissen geführten Partie mit insgesamt 61 Fouls zeigte Bayern von Beginn an den Willen, die Best-of-Five-Serie im dritten Spiel zu entscheiden. Auch begünstigt durch leichte Berliner Ballverluste zog die Heimmannschaft bereits nach sieben Minuten nach einem Dreier von Tyrese Rice (20 Punkte, 3 Assists) auf 20:7 davon. ALBA verwandelte im ersten Viertel nur vier seiner 13 Versuche aus dem Feld und war gegen treffsichere Bayern chancenlos.

Im zweiten Viertel gingen auch die Wurfstatistiken der Bayern von zwischenzeitlich 70 Prozent aus dem Feld drastisch herunter. ALBA zeigte mehr Biss und verkürzte durch zwei verwandelte Freiwürfe von Albert Miralles nach 16 Minuten auf 29:21. Bayern konterte jedoch durch einen 9:2-Run kurz vor dem Seitenwechsel. Berlins Wurfquote der ersten 20 Minuten aus dem Feld war mit 26 Prozent unterirdisch, allein die Münchner Schwäche von der Freiwurflinie (nach zwei Vierteln 9/17) ließ ALBA noch hoffen.

Nach dem Seitenwechsel erwies sich Heiko Schaffartzik (17 Punkte, vier Rebounds, drei Assists) als Go-to-Guy bei ALBA. Durch seine zwei verwandelten Dreier binnen einer Minute wurden auch die Kollegen wieder angestachelt. Berlin startete einen 12:2-Run und schien das Spiel nach Sven Schultzes Dreier zum 50:42 gegen Ende des dritten Viertels noch einmal kippen zu können.

Aufgrund der hohen Foulbelastung mehrerer Spieler wurde auf beiden Seiten im letzten Viertel kräftig durchgewechselt. Chevon Troutman (15 Punkte), der am Brett mit sieben Rebounds bärenstark war und auch aus dem Feld alle seine sechs Versuche traf, sorgte Mitte des Schlussviertels mit fünf Punkten in Serie zum 72:58 scheinbar für die Vorentscheidung.

Mit dem Mute der Verzweiflung erzielte ALBA in den letzten 121 Sekunden Minuten starke 20 Punkte, weil sie die Uhr durch Fouls sofort stoppten. Bayern nutzte jedoch in der Endphase seine Freiwurfchancen vor allem durch Tyrese Rice konsequent und machte den Sack schließlich zu.

Beide Mannschaften überzeugten in der Breite, je vier Spieler punkteten zweistellig. ALBA war unter dem Korb mindestens gleichwertig, traf jedoch aus dem Feld (38% FG) eine ganze Klasse schlechter als die Bayern (50% FG).

Brose Baskets Bamberg - Phoenix Hagen 104:94 (27:27, 34:28, 31:16, 12:23)

Bamberg: Gavel (26), Ford (23), Nachbar (22), Jacobsen (21), Tadda (6), Zirbes (4), Ogilvy (2)

Hagen: White (21), Hess (18), Bell (16), Gordon (12), Gregory (10), Wendt (9), Dorris (6), Lodwick (2)

Im dritten Playoff-Viertelfinal-Spiel der Best-of-Five-Serie zwischen den Brose Baskets Bamberg und Phoenix Hagen haben die Franken vor 6.800 Zuschauern in der Stechert-Arena mit 104:94 (27:27, 34:28, 31:16, 12:23) gewonnen und führen damit 2:1. Bei den Gästen wurden nach Tumulten nach dem ersten Viertel gleich drei Spieler disqualifiziert.

Nach der Niederlage im zweiten Spiel in Hagen war Bamberg von Beginn an darauf bedacht zu zeigen, wer Chef in Freak City ist. Die Gäste hielten jedoch dagegen und keine Mannschaft konnte sich im ersten Viertel entscheidend absetzen.

Mit dem Ende des ersten Viertels war dann allerdings plötzlich der Teufel los. Hagens Mark Dorris beförderte Karsten Tadda mit einem Schulterstoß zu Boden. Die Spieler beider Mannschaften stürmten daraufhin auf das Feld und lieferten sich eine heftige Rangelei. An der Seitenlinie brüllten sich zudem die beiden Trainer Ingo Freyer und Chris Fleming aus kurzer Entfernung lautstark an.

Am Ende entschieden die Schiedsrichter auf disqualifizierende Fouls gegen Dorris, Max Kramer und Bernd Kruel. Drei Hagener mussten also vom Feld, während Bamberg ohne Strafe davonkam.

Die Hausherren nutzten den Schock der Hagener umgehend und starteten mit einem 13:0-Lauf ins zweite Viertel, den Larry Gordon erst nach drei Minuten mit einem Dreipunktewurf beendete. Hagen kämpfte sich aber zurück in die Partie. Beide Mannschaften brannten ein Offensivfeuerwerk ab, sodass insgesamt sechs Spieler bereits zur Halbzeit zweistellig gepunktet hatten. Besonders Bambergs Power Forward Sharrod Ford glänzte mit 19 Punkten.

In der zweiten Hälfte zog der Meister dann angeführt von Casey Jacobsen davon. Der US-Boy traf in den ersten gut vier Minuten gleich drei Mal von jenseits der Dreierlinie. Insgesamt versenkte Jacobsen sieben Dreier. Die Folge: Nach dem dritten Viertel führte Bamberg mit 21 Zählern - die Partie war gelaufen.

Die von Tabellenplatz acht in die Playoffs gestarteten Hagener kamen zwar noch einmal auf zehn Punkte ran, in Gefahr geriet der Sieg der Gastgeber allerdings nicht mehr. Durch den Sieg hat Bamberg am Mittwoch um 19.30 Uhr in Hagen die Chance, die Serie für sich zu entscheiden und ins Halbfinale einzuziehen.

Die Playoffs im Überblick