Der mysteriöse Metzelder-Rivale

Von Haruka Gruber
Schalkes Last-Day-Zugänge: Jose Manuel Jurado, Klaas-Jan Huntelaar, Nicolas Plestan (v.l.)
© Imago

Aus den Premium-Lösungen Rafael van der Vaart und Zvjezdan Misimovic wurde nichts - dennoch hat der FC Schalke 04 aufgerüstet wie kein anderes Bundesliga-Team. Alleine im August wurden sechs neue Spieler verpflichtet, drei von ihnen am letzten Transfertag. Aber wer sind die Neuzugänge? Mit dabei: Zwei Zehner und eine Tor-Garantie.

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Innenverteidigung: Nicolas Plestan

Alter: 29

Das hat er gekostet: ablösefrei

So lange läuft sein Vertrag: 2013

Es kommt immer auf die Lesart an. Die eine Variante: Schalke hat einen gestandenen Innenverteidiger verpflichtet, der sieben Jahre beim französischen Spitzenklub Lille unter Vertrag stand und Champions-League-Erfahrung mitbringt.

Die andere Variante: Schalke hat einen verletzungsanfälligen Innenverteidiger verpflichtet, der zwischen Februar 2008 und Mai 2010 16 Monate keine Spielpraxis hatte und vergangene Saison wegen einer Adduktorenverletzung in lediglich fünf Liga-Partien eingesetzt und von dem in Wolfsburg ausgemusterten Ricardo Costa verdrängt wurde. Bezeichnend oder nicht, seine erste Trainingseinheit auf Schalke musste der Franzose nach 75 Minuten geschwächt abbrechen.

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Was erwartet Magath demnach von Plestan? Einem Spieler, der nie bei einem europäischen Topklub im Gespräch oder ein Kandidat für die französische Nationalmannschaft war und trotz seiner 29 Jahre erst 109 Ligue-1-Einsätze absolviert hat.

Zumal Plestans Ruf nicht der allerbeste ist, seit er 2007 bei einer Auseinandersetzung auf einer Autobahn einen anderen Fahrer mit einer Spielzeugpistole bedrohte und daraufhin zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt wurde. "Für so eine Blödheit kann man kein Verständnis haben", schrieb damals eine französische Tageszeitung.

Immerhin: Obwohl Atletico Madrids Tomas Ujfalusi als Wunschkandidat galt, ist Plestan kein unüberlegter Noteinkauf. Wie es heißt, wollte ihn Magath schon Anfang 2009 nach Wolfsburg holen.

"Schon die Spiele in Aalen und Hamburg hatten gezeigt, dass wir im Abwehrzentrum nicht so sicher stehen", sagt Magath, der Plestan als Alternative für den schwächelnden Metzelder ansieht. "Ich bin davon überzeugt, dass Christoph seine Verunsicherung ablegen wird. Aber man muss abwarten, wann das sein wird."

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