Alle Infos zu Verletzungen an der Achillessehne

Von SPOX
NFL-Star Eric Berry von den Kansas City Chiefs zog sich im Spiel gegen die New England Patriots einen Achillessehnenriss zu
© getty

Der Begriff Achillesferse stammt aus der griechischen Mythologie. Heute wird er als Metapher verwendet. Er beschreibt eine verwundbare Stelle eines Systems. Warum ist die Achillessehne so wichtig für den Körper? Und warum fallen Sportler so lange aus, sobald die Sehne reißt? SPOX hat alle Infos zu Sportverletzungen an der Achillessehne.

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NFL-Star Eric Berry von den Kansas City Chiefs zog sich im Spiel gegen die New England Patriots einen Achillessehnenriss zu. Der Safety fällt damit für den Rest der Saison aus. Wieso so lange? Nun, beginnen wir bei den Grundlagen.

Was ist die Funktion der Achillessehne?

Eine Sehne verbindet einen Muskel mit dem Körperskelett. Über die Achillessehne (Tendo calcaneus), die etwa in der Mitte des Unterschenkels beginnt, setzt die Wadenmuskulatur (Musculus gastrocnemius) am Fersenbein (Calcaneus) an.

Durch die Achillessehne wird eine Plantarflexion sowie eine Supination im Sprunggelenk ermöglicht. Plantarflexion meint die Streckung des Fußes in einer Linie mit dem Bein - wie etwa bei der typischen Fußhaltung im Ballett. Supination meint die Hebung der Fußinnenseite.

Was macht die Achillessehne so besonders?

Die Achillessehne ist die kräftigste Sehne des menschlichen Körpers. Sie ist etwa 20 bis 25 Zentimeter lang, an der dicksten Stelle bis zu fünf Zentimeter breit und bis zu acht Millimeter dick. Die Achillessehne sichert die Stabilität bei Geh-, Lauf- oder Sprungbewegungen.

Reißt die Achillessehne, ist das Sprunggelenk nur noch sehr eingeschränkt funktionsfähig. Es ist dann kaum möglich, den Fuß zu belasten.

Abstufungen bei Verletzungen der Achillessehne

Ursachen und Symptome von Achillessehnenverletzungen

Meist ist die Achillessehne beim Eintritt einer akuten Verletzung wie einem Riss bereits vorgeschädigt. Ein Riss kann bei untrainierten Menschen aber auch aus plötzlicher Überlastung resultieren, etwa bei einem kurzentschlossenen Antritt, um den Bus noch zu erwischen.

Bei durchtrainierten Menschen tritt eine akute Verletzung seltener auf. Oft ist sie dann Folge einer länger andauernden Überlastung, bei der unter Umständen Reizungen und Entzündungen ignoriert wurden. Bei einer völlig gesunden Sehne ist ein Ausriss des Sehnenansatzes oder von Teilen des Knochenbeins nicht unwahrscheinlich.

Besonders beansprucht wird die Achillessehne in Sportarten, die schnelle Richtungswechsel, Sprints und Stopps erfordern wie beispielsweise Fußball, Tennis, American Football oder Basketball.

Symptome für Reizungen oder Entzündungen sind starke Schmerzen bei Anspannung des Wadenmuskels oder längerer Belastung des Sprunggelenks. Ein Riss lässt sich bereits durch das peitschende Geräusch vermuten, das er hervorruft.

Behandlung eines Achillessehnenrisses

Es gibt zwei Behandlungsmethoden bei einem Achillessehnenriss: Die konservative Behandlung oder eine Operation. Die konservative Behandlungsmethode ist nur möglich, sollten die beiden Enden der Sehne bei einer Spitzfußstellung zusammenführbar sein. Dies wird durch eine Ultraschall-Untersuchung festgestellt.

Ist dies nicht möglich, muss operiert werden. Hier greift der Chirurg auf spezielle Nahttechniken zurück oder fügt ein Stück einer anderen Sehne des Körpers ein. Eine OP hat den Vorteil, dass die Sehne in der Folge vergleichsweise stabiler ist.

So lange fällt man mit einem Achillessehnenriss aus

Sowohl nach konservativer oder operativer Behandlung ist eine mehrmonatige Pause nötig. Eine intensive Rehabilitation mit einem Fokus auf den Kraftaufbau ist zwingend nötig. Nach drei bis vier Monaten sind normale sportliche Aktivitäten wieder möglich. Profisportler sollten die Belastungsgrenze vorsichtig steigern. Ein Ausfall von etwa einem halben Jahr ist hier gängig.

Aufgrund der Vorschädigung ist jedoch eine stetige Beobachtung und ein zusätzliches Training unabdingbar.

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