Wie lange Pause bei einem Außenbandriss?

Von SPOX
Mario Gomez knickte bei einem verunglückten Tor-Abschluss im Spiel gegen Hannover um
© getty

Mit Mario Gomez und Marcel Schmelzer verletzten sich zwei Bundesliga-Profis vermutlich schwerer am Bandapparat im Sprunggelenk. Eine Diagnose, die in solchen Fällen häufig im Raum steht, ist der Außenbandriss. Während Gomez eine längere Pause droht, hat sich der Verdacht bei Marcel Schmelzer auf Bänderriss bereits bestätigt. SPOX erklärt, was hinter der Verletzung steckt, welche Behandlungsmethoden es gibt und wie lange die Spieler mit der Verletzung ausfallen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Ein falscher Schritt, einmal umknicken oder ein überhartes Tackling beim Fußballspiel: Nicht umsonst gilt ein Außenbandriss im Sprunggelenk als typische Sportverletzung. Wie schnell das gehen kann, wurde erneut am Wochenende in der Bundesliga deutlich. Erst knicke Mario Gomez bei einem verunglückten Schussversuch unglücklich um und musste mit dem Verdacht auf eine Bänderverletzung ausgewechselt werden.

Marcel Schmelzer erneut mit Außenbandriss

Etwas schlimmer traf es noch Marcel Schmelzer, der gerade erst von einem Außenbandriss wieder genesen ist. "Es ist nichts gebrochen, die Bänder sind betroffen", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc die Schmelzer-Verletzung nach einem rüden Einsteigen von Freiburgs Ravet. Der Verdacht auf Bänderriss bestätigte sich erneut bei Schmelzer, der nun sechs Wochen ausfällt.

Wozu dient das Außenband?

Das Sprunggelenk hat die Aufgabe, den Vorfuß anzuheben und zu senken. Es ist das Verbindungsgelenk zwischen Unterschenkel und dem Fuß. Man unterscheidet zwischen dem oberen und dem unteren Sprunggelenk. Das Außenband dient zur Stabilisierung des oberen Sprunggelenks und sorgt beispielsweise dafür, dass wir unseren Fuß anziehen und von uns wegstrecken können. Das Außenband besteht aus drei verschiedenen Bandteilen.

Was ist ein Außenbandriss?

Ein Außenbandriss ist eine der häufigsten Sportverletzungen neben etwaigen Knieschäden wie dem Kreuzbandriss. Am häufigsten ist dabei der schwächste der drei Bandanteile betroffen, der den vorderen Rand des Außenknöchels mit dem Sprungbein verbindet. Es kommt zum Riss des Außenbandes, wenn der Fußknöchel nach innen gedrückt wird. Ursache eines Außenbandrisses ist häufig das Umknicken und die plötzliche Belastung der Bänder. Bei Fußballern kann ein Außenbandriss auch die Folge eines unfairen Tacklings sein, wenn der Gegenspieler statt den Ball den Knöchel des Ballführenden trifft.

Wie wird ein Außenbandriss festgestellt?

Ein Außenbandriss äußert sich durch sehr starke und intensive Schmerzen. Neben einer starken Schwellung im Knie, aber oftmals eher der betroffenen Stelle, kann auch ein deutlich sichtbarer Bluterguss entstehen. Eine genaue Diagnose kann entweder durch Abtasten eines Arztes oder durch ein MRT gestellt werden. Ärzte verwenden zur Diagnose oftmals den sogenannten Schubladentest und überprüfen dabei, ob sich das Sprungbein an das Schienbein schieben lässt. Hierbei entstehen im Falle eines Außenbandrisses zwar große Schmerzen für den Patienten, allerdings hat er damit auch Gewissheit, dass es sich um einen Riss und nicht eine Überdehnung handelt.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Es gibt sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten für einen Außenbandriss. Das hängt auch mit dem Grad der sportlichen Aktivität des Patienten zusammen. Bei der konservativen Behandlung bekommt der Patient immer öfter eine sogenannte Aircast-Schiene, um trotz des Risses fast normal gehen zu können. Die Schiene dient dazu, dem Gelenkapparat die nötige Stabilität zu geben, um eine schmerzfreie Fortbewegung zu sichern. Anstelle der Aircast-Schiene kann auch ein herkömmlicher Tape-Verband diese Funktion erfüllen.

Hauptsache ist aber, dass das Gelenk stabilisiert und im ersten Moment gekühlt wird. Im fortgeschrittenen Heilungsprozess nach zwei Wochen soll der Patient mit leichten Stabilisierungsübungen beginnen. Das kann beispielsweise die leichte, kreisende Bewegung des Gelenks sein, oftmals im Liegen durchgeführt. Eine weitere Übung bei Schmerzfreiheit ist die beginnende Belastung, indem sich der Patient abstützt und leicht auf das Sprunggelenk lehnt, in dem der Riss des Bandes ist. In den ersten Tagen der Verletzung sollte das Gelenk aber ruhig gehalten werden. Bei sportlich sehr aktiven Patienten wird allerdings nach wie vor die Operation empfohlen.

Wie lange ist die Pause nach einem Außenbandriss?

Eine sportliche Belastung sollte auf keinen Fall in den ersten vier bis sechs Wochen nach dem Außenbandriss erfolgen. Einige Ärzte raten gar zu zwei Monaten Pause.

Wie kann ich einem Außenbandriss vorbeugen?

Regelmäßige Stabilitäts-Übungen helfen dabei, unterstützende Muskulatur im Bereich des Sprunggelenks aufzubauen. Wer häufiger umknickt, ist gut damit beraten, beim Sport eine Sport-Bandage für das Sprunggelenk zu tragen.

Artikel und Videos zum Thema