Werner "vollkommen zufrieden"

SID
Frank Stäbler (o.) rang um die Medaille - im wahrsten Sinne
© getty

Die deutschen Ringer haben bei der EM im finnischen Vantaa bis zum Wochenende auf Edelmetall warten müssen. DRB-Präsident Manfred Werner war dennoch zufrieden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der versöhnliche Abschluss einer EM mit Licht und Schatten stimmte Manfred Werner doch noch positiv. Im finnischen Vantaa hatte der Präsident des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) bis zum Samstag auf einen Podestplatz warten müssen - dann erlöste Frank Stäbler seinen Chef mit dem Gewinn der Bronzemedaille.

Und nicht nur weil auf den WM-Dritten Stäbler (griechisch-römisch) mal wieder Verlass war, zog Werner nach der Woche in Südfinnland ein positives Fazit.

"Ich bin vollkommen zufrieden, auch wenn wir bei den Frauen und im Freistil den Verliererplatz in den kleinen Finals gemietet hatten", sagte der Präsident dem SID. "Natürlich kann man sagen, dass da die Medaille fehlt. Aber wir haben viermal um den dritten Platz gerungen, das ist ein Sprung nach vorne."

Fischer verliert "kleines Finale"

Am Samstag hatte Stäbler (Musberg) in der Klasse bis 66 kg die erhoffte Medaille gewonnen und eine komplette Schlappe verhindert.

Dagegen verpasste Jan Fischer (Köllerbach) am Sonntagabend in der Klasse bis 85 kg das zweite Edelmetall. Im "kleinen Finale" im griechisch-römischen Stil verlor der 27-Jährige gegen den Polen Damian Janikowski mit 0:3 Punkten und musste sich mit Platz fünf zufrieden geben.

An den vorangegangenen Tagen hatten auch Felix Radinger (griechisch-römisch), Alexander Semisorow, William Harth (beide Freistil) sowie Aline Focken und Luisa Niemesch ihre Kämpfe um den dritten Rang verloren. "Einmal hätte es wirklich noch klappen können", sagte Werner.

Dann hätte die Reise nach Vantaa schon früh den bekannten Medaillenertrag erbracht. Denn vor neun Jahren wurde die EM erstmals mit allen drei Stilarten (griechisch-römisch, Freistil, Frauen) gleichzeitig ausgetragen, mindestens zwei Medaillen hatte der DRB seither immer mit nach Hause gebracht.

"Ein Schritt nach vorne"

Werner wollte seinen Freistilringern trotz des verpassten Podests aber "keinen Vorwurf" machen und bewertete die Darbietungen seiner Schützlinge auch ohne Medaillenregen positiv.

Denn noch wichtiger als Podestplätze waren in Vaanta die Perspektiven, die die 22 deutschen Starter aufzeigten. Die EM war lediglich eine Zwischenstation auf dem Weg in Richtung Olympia 2016 in Rio de Janeiro.

Wie die Deutschen haben auch die anderen Nationen getestet, bevor die WM im September in Usbekistan zum ersten echten Olympia-Gradmesser wird.

"Insgesamt sind wir beim Blick nach vorne hoffnungsfroh, denn die EM war, wenn man das gesamte Team betrachtet, ein Schritt nach vorne. Wir werden weiter eifrig feilen - in allen Bereichen", versprach Werner.