Die Olympiafünfte aus Hamm hatte am Sonntag im Finale zunächst nur Rang fünf belegt, rückte aber durch Zeitstrafen für zwei vor ihr platzierten Konkurrentinnen auf die dritte Position vor. Tags zuvor hatte es in den nichtolympischen Teamwettbewerben Silber (Canadier Einer der Männer) und Bronze (Canadier Einer der Frauen) für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) gegeben.
In den anderen drei Einzelrennen waren die Deutschen leer ausgegangen. Der Olympiazweite Sideris Tasiadis (Augsburg) wurde im Canadier-Einer Vierter. Im Kajak-Einer beendeten Hannes Aigner und Fabian Dörfler (beide Augsburg) ihre Rennen auf den Plätzen fünf und neun. Weltcupsieger Sebastian Schubert (Hamm) war sogar bereits im Halbfinale am Freitag gescheitert. Am Sonntag belegten die Zwillinge Kai und Kevin Müller (Halle/Saale) im Canadier-Zweier Rang acht.
Alles kurzzeitig auf Kippe
Sideris Tasiadis kostete eine Torberührung das erhoffte Edelmetall. "Ich habe die Stange ganz knapp mit dem Paddelknauf berührt. Ich wusste, dass man mit der Halbfinalzeit nicht gewinnen würde und wollte eigentlich zwei Sekunden schneller sein. Das Ziel war schon eine Medaille, aber sauer bin ich nicht", sagte der 23-Jährige.
Die Welttitelkämpfe in der tschechischen Hauptstadt hatten im Frühsommer kurzzeitig auf der Kippe gestanden. Im Juni war der Kurs in Prag vom Hochwasser verwüstet worden. Der Schaden belief sich auf über 150.000 Euro.
Mit einem Kraftakt versetzten die Organisatoren die Strecke aber wieder in einen guten Zustand. "Hier ist alles hergerichtet, die gesamte Anlage sieht sehr gepflegt aus. Prag ist startklar für die WM", hatte DKV-Cheftrainer Michael Trummer vor der WM erklärt.