Deutsche Frauen müssen bei Heim-EM zittern

SID
Jennifer Plass versucht vergeblich der Engländerin Georgina Twigg den Ball abzunehemen
© Getty

Die deutschen Frauen haben bei den Europameisterschaften in Mönchengladbach mit 0:2 gegen England verloren. Die Herren legten hingegen einen perfekten Start hin und schlugen am Samstag Belgien mit 3:1.

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Die deutschen Hockey-Frauen haben bei den Europameisterschaften in Mönchengladbach im Kampf um den Titel und ein Olympia-Ticket einen ersten Dämpfer hinnehmen müssen. Einen Tag nach dem mühelosen 3:0-Auftaktsieg gegen Irland verlor die DHB-Auswahl am Sonntag gegen Mitfavorit England 0:2 (0:1).

Dagegen legten die Männer des Deutschen Hockey-Bundes mit einem verdienten 3:1-Erfolg gegen Belgien einen Start nach Maß hin.

Abel: "Sommerwetter, tolle Spiele, viele Tore"

"Wir haben ein rundum gelungenes EM-Auftaktwochenende erlebt. Herrliches Sommerwetter, tolle Spiele und viele Tore: Wir sind absolut zufrieden", sagte DHB-Präsident Stephan Abel und fügte hinzu: "Unsere Mannschaften haben einen guten Start hingelegt. Trotz der Niederlage gegen England ist auch den Frauen noch einiges zuzutrauen."

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Angeführt von Rekord-Nationalspielerin Natascha Keller hatten die deutschen Frauen das Spiel gegen England in der ersten Halbzeit zunächst eindeutig bestimmt. Mit viel Laufbereitschaft und Zug zum Tor erspielte sich Deutschland Vorteile, lediglich im bei der Chancenverwertung haperte es.

Die Engländerinnen kamen nach schwacher Anfangsphase immer besser ins Spiel und gingen schließlich im Anschluss an eine kurze Ecke durch Crista Cullen in Führung (15.).

Nach dem Seitenwechsel war es erneut Cullen, die wiederum nach einer Strafecke auf 2:0 erhöhte (41.). Deutschland mobilisierte danach alle Kräfte, ein Tor wollte aber nicht mehr gelingen.

"Wir waren heute einfach nicht gut genug um England zu besiegen", sagte Bundestrainer Michael Behrmann: "Wir werden jetzt aber nicht den Kopf in den Sand stecken und alles daran setzen, dass wir gegen Belgien wieder in die richtige Spur finden."

Sieg gegen Belgien nun Pflicht

Der Europameister von 2007 benötigt im letzten Vorrundenspiel am Dienstag gegen Aufsteiger Belgien, der am Abend gegen Irland 3:0 (2:0) gewann, unbedingt einen Sieg, um zumindest als Gruppenzweiter den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.

Ein gelungener Start ins EM-Turnier war am Samstag den deutschen Männern geglückt. Gegen starke Belgier setzte sich der Olympiasieger und Vize-Weltmeister nach Treffern von Thilo Stralkowski (42.), Florian Fuchs (51.) und Jan-Marco Montag (57., Strafecke) in seinem 200. Länderspiel mit 3:1 durch.

Weise: "War ein enges Match"

"Belgien hat sehr kompakt verteidigt und uns das Leben schwer gemacht. Es war ein enges Match, in dem wir das bessere Ende hatten. Ich bin sehr zufrieden", meinte Bundestrainer Markus Weise hinterher.

Auf dem Weg zum siebten EM-Gold muss Deutschland am Montag gegen den Olympiazweiten Spanien antreten. Mit einem Sieg gegen die Iberer könnte Weises Team bereits den Einzug ins Halbfinale perfekt machen und bei optimalem Verlauf sogar das Olympia-Ticket für London 2012 lösen.

Der Bundestrainer will so weit noch nicht denken: "Wir konzentrieren uns nur auf das Turnier und spielen jetzt erst einmal gegen Spanien. An London denken wir zurzeit noch nicht." Am Mittwoch ist zum Abschluss der Vorrunde Außenseiter Russland der Gegner.

Kampf um Olympia-Tickets

An den beiden Eröffnungstagen waren nach offiziellen Angaben rund 12.000 Zuschauer, darunter auch DOSB-Präsident Thomas Bach, in den Mönchengladbacher Hockey-Park gekommen.

Die Heim-EM ist gleichzeitig Qualifikationsturnier für die Sommerspiele in London 2012. Während bei den Frauen zwei Olympia-Tickets vergeben werden, können sich bei den Männern sogar drei Mannschaften qualifizieren.

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