Elisabeth Seitz krönt historischen Tag

SID
Elisabeth Seitz feierte bei der Heim-EM in Berlin einen gelungenen Auftakt
© Getty

Die deutschen Turnerinnen haben zum Auftakt der Heim-EM in Berlin das beste Ergebnis seit der Wiedervereinigung erzielt. Die Gastgeber sicherten sich fünf Finalteilnahmen.

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Turn-Floh Elisabeth Seitz strahlte übers ganze Gesicht und wurde von den 3000 Zuschauern frenetisch gefeiert. Die 1,59 m kleine Mannheimerin setzte zum Auftakt der Turn-EM in Berlin die Glanzlichter und zog am "Tag der Deutschen" im Mehrkampf, am Stufenbarren und im Sprung ins Finale ein.

Insgesamt brachten es die Gastgeber auf fünf Finalteilnahmen und sorgten für das beste Ergebnis seit der Wiedervereinigung.

"Ich bin zufrieden. Es war noch nicht alles perfekt. Es ist noch Luft nach oben. Aber es ist gut gelaufen", sagte Seitz.

Elisabeth Seitz auf Platz vier

Die 17-Jährige belegte im Mehrkampf in der Qualifikation mit 55,850 Punkten den vierten Platz und zog locker ins Finale der besten 24 am Freitag ein. Auch die Olympia-Zweite Oksana Chusovitina (Köln/14,200) im Sprung und Kim Bui (Tübingen/14,450) schafften es in den Endkampf. "Ich bin sprachlos. Ein toller Tag", sagte Bundestrainerin Ulla Koch.

Die viermalige deutsche Meisterin Seitz turnte zeitweise weltklasse, blieb aber am Ende ihres großen Tages ganz bescheiden: "Ich habe hoffentlich meine Übungen wieder so präsentiert, dass es allen gefallen hat", sagte die Schülerin.

Die stimmungsvolle Atmosphäre in der Max-Schmeling-Halle konnte die WM-Achte in vollen Zügen genießen. "Es macht mir viel Spaß, hier bei der EM zu turnen. Es ist sehr schön, dass das Publkun hinter mir steht."

Seitz zeigt Def-Salto am Stufenbarren

Seitz begann bärenstark und holte beim Sprung 14,175 Punkte. Die Krönung folgte am Stufenbarren: Die Schülerin zeigte drei schwierige Flugelemente, darunter den Def-Salto, den in der Weltspitze nur drei Turnerinnen beherrschen.

Am Balken erlaubte sich die WM-Achte Schwächen und musste vier Wackler überstehen. Am Boden zeigte die Elftklässlerin eine solide Vorstellung.

Die 35 Jahre alte Chusovitina kam am Sprung auf 14,150 Punkte. Die "Turn-Oma" stand ihren ersten Versuch - einen Überschlagsalto mit ganzer Schraube gestreckt - nicht sicher. Dennoch reichte es am Ende. Am Balken war der Traum vom Weiterkommen nach einem Absteiger schnell geplatzt.

Chusovitina am Rücken verletzt

Beim Aufspringen verletzte sie sich am Rücken und musste behandelt werden. Am Freitag zu den Finals will sie jedoch wieder fit sein.

Zuvor hatte Kim Bui am Stufenbarren geglänzt und mit 14,450 Punkten zwischenzeitlich in der Gerätewertung die Führung übernommen. Für Debütantin Nadine Jarosch lief es im Mehrkampf nicht nach Wunsch.

Jarosch im Mehrkampf mit Problemen

Die 15-Jährige stürzte am Balken (12,250) und fiel am Stufenbarren beim Gienger-Salto auf die Matte (11,625). "Schade, sie hat zwei Fehler gemacht. Das hat mich sehr gewundert, weil sie eigentlich eine starke Wettkämpferin ist", sagte Cheftrainerin Koch.

Umso stärker präsentierte sich Senkrechtstarterin Jarosch am Boden. Dort erhielt sie für ihre anspruchsvollen Übungsteile bei einem Ausgangswert von 5,5 schließlich 13,7 Zähler. Auch beim Sprung überzeugte die Newcomerin und zeigte einen Jurtschenko mit anderthalb Schrauben. Dafür gab es gute 14,025 Punkte.

"Ich bin eigentlich zufrieden, auch wenn sicherlich nicht alles optimal verlief", sagte sie.

EM: Jarosch mit durchwachsenem Auftakt